Das bereits 1996 erschienene Werk vereint Aufsätze, die nach Faktizität und Geltung (1992) entstanden sind und liegt nun in unveränderter Form als Taschenbuch vor. Habermas verbindet zuvor bereits separat veröffentlichte Studien, teilweise erweiterte und neue Texte zu einer geschlossenen Darstellung. Im Zentrum steht die Verteidigung eines Universalismus im Anschluß an den Kantischen Republikanismus. Habermas konfrontiert die gesellschaftstheoretischen und ethischen Grundannahmen der Diskurstheorie mit den gegenwärtigen Herausforderungen der sich verschärfenden multikulturellen Gegensätze, des unvermeidlichen Übergangs zu einem postnationalen Gesellschaftsverständnis sowie der Frage nach supranationalen politischen Institutionen zur rechtlichen Verankerung eines Weltbürgerrechts. Gerade die Universalität republikanischer Verfassungsprinzipien ermögliche die "Einbeziehung des Anderen", d. h., "daß die Grenzen der Gemeinschaft für alle offen sind" (8). Dennoch darf die Begründung der Rechtsgemeinschaft nicht auf die staatliche Ebene beschränkt bleiben. Im Lichte der historischen Erfahrungen ist die Berufung auf Nichteinmischung in innere Angelegenheiten bei Menschenrechtsverletzungen heute nicht mehr hinnehmbar. Ein Anhang enthält Habermas' Replik auf Einwände zu Faktizität und Geltung, die auf einer Konferenz der Cardozo Law School in New York vorgetragen wurden. Inhaltsübersicht: 1. Wie vernünftig ist die Autorität des Sollens?; 2. Politischer Liberalismus – Eine Auseinandersetzung mit John Rawls; 3. Hat der Nationalstaat eine Zukunft?; 4. Menschenrechte – global und innerstaatlich; 5. Was heißt 'deliberative Politik!?; 6. Anhang zu Faktizität und Geltung.