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/ 11.06.2013
Stefan Müller-Doohm (Hrsg.)

Das Interesse der Vernunft. Rückblicke auf das Werk von Jürgen Habermas seit "Erkenntnis und Interesse"

Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2000 (suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1464); 602 S.; kart., 35,90 DM; ISBN 3-518-29064-9
Habermas hat mit seiner "Theorie des kommunikativen Handelns" (1981) den Anspruch einer Gesellschaftstheorie als Erkenntnistheorie aufgegeben - dennoch zählt sein 1968 erstmals erschienenes Werk "Erkenntnis und Interesse", in dem dieser Anspruch formuliert wurde, nach wie vor zu den Klassikern der soziologischen Wissenschaftstheorie. Aus Anlass des 30. Jahrestages der Erstveröffentlichung widmete der österreichische und deutsche Soziologenkongress dem Werk eine Vortragsreihe, deren Beiträge in dem Band versammelt sind. Die zwanzig Aufsätze von Soziologen, Philosophen, Politik- und Rechtswissenschaftlern kreisen um drei Themenkomplexe, die Brennpunkte des habermasschen Denkens bilden: die Frage nach der Geltung wissenschaftlicher Erkenntnis, nach der Begründung normativer Gesellschaftstheorien und nach dem Verhältnis von Theorie und Praxis. Inhalt: Jürgen Habermas: Nach dreißig Jahren: Bemerkungen zu Erkenntnis und Interesse (12-20). I. Gesellschaftstheorie als Kritik: Begründung ihrer Normativität: André Kieserling: Zwischen Soziologie und Philosophie: Über Jürgen Habermas (23-41); Hans-Joachim Giegel: Normative Orientierungen und sozialwissenschaftliche Erkenntnis. Rückblick auf Erkenntnis und Interesse (42-70); Stefan Müller-Doohm: Kritik in kritischen Theorien. Oder: Wie kritisches Denken selber zu rechtfertigen sei (71-106); Thorsten Bonacker: Ungewißheit und Unbedingtheit. Zu den Möglichkeitsbedingungen des Normativen (107-143); Peter Dews: Die Entsublimierung der Vernunft als Habermas' Leitgedanke (144-174); Wolfgang Detel: System und Lebenswelt bei Habermas (175-197). II. Geltung von Wissenschaft und Erkenntnis: Detlef Garz: Kritik, Hermeneutik, Rekonstruktion. Über den Stellenwert der Methode bei Jürgen Habermas (201-217); William Outhwaite: Rekonstruktion und methodologischer Dualismus (218-241); Michael Power: Habermas und das Problem der transzendentalen Argumentation. Eine Neubewertung (242-273); Bernhard Peters: Normative Theorien und soziale Empirie (274-298); James Bohman: Demokratischer und methodologischer Pluralismus. Eine pragmatische Interpretation der kritischen Forschung (299-327); Charles Larmore: Habermas und der Pragmatismus (328-343); Michael Sukale: Jürgen Habermas und Max Weber. Eine Studie über Wert und Rationalität (344-375); Johann August Schülein: Von der Kritik am "szientistischen Selbstmißverständnis". Zum Verständnis psychoanalytischer Theorieprobleme (376-407). III. Verhältnis von Theorie und Praxis: Ulrich Oevermann: Das Verhältnis von Theorie und Praxis im theoretischen Denken von Jürgen Habermas - Einheit oder kategoriale Differenz? (411-464); Klaus Günther: Verantwortlichkeit in der Zivilgesellschaft (465-485); Thomas Blanke: Theorie und Praxis. Der Philosoph im Handgemenge (486-521); Anke Thyen: Über Erkenntnis und Interesse oder: Die Erneuerung der Lehre vom Faktum der rein praktischen Vernunft (522-540). IV. Anhang: Bibliographie: René Görtzen: Habermas: Bi(bli)ographische Bausteine. Eine Auswahl (543-597).
Florian Weber (FW)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.425.46 Empfohlene Zitierweise: Florian Weber, Rezension zu: Stefan Müller-Doohm (Hrsg.): Das Interesse der Vernunft. Frankfurt a. M.: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/10944-das-interesse-der-vernunft_12940, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 12940 Rezension drucken
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