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/ 03.06.2013
Susanne Omran

Bewegung im historischen Wandel. Aktuelle Politik- und Mobilisierungsstrategien von Frauen am Beispiel feministischer Einmischung in Wissenschaft und Hochschule

Pfaffenweiler: Centaurus-Verlagsgesellschaft 1995 (Aktuelle Frauenforschung 20); 144 S.; 29,80 DM; ISBN 3-89085-911-9
Die Autorin will die Dialektik der Frauenbewegung zwischen Bewegung und institutionalisierter feministischer Wissenschaft untersuchen, wobei "die theoretische Arbeit der Frauenforschung notwendig zu einer politisch engagierten Praxis in eigener Sache" (12) führt. Ihr Fallbeispiel ist der 'Arbeitskreis der Wissenschaftlerinnen in NRW', doch sie beschäftigt sich auch mit der alten Frauenbewegung in Deutschland (14 ff.) und dem neuen "Feminismus in Bewegung und Wissenschaft" (44). Charakteristisch für den Arbeitskreis sei seine Netzwerkstruktur. Methodologische Überlegungen (90 ff.) leiten über zu einem von der Autorin als empirisch bezeichneten Teil, der aus der Auswertung von drei qualitativen Interviews besteht (97 ff.). Fazit: "[D]ie Organisationsform des Netzwerkes, das sich repräsentativer Öffentlichkeit entzieht, [entspricht] den Überlegungen der feministischen Wissenschaft, daß Frauen, wenn sie ihre Unterdrückungsgeschichte nicht einfach fortschreiben wollen, sich nicht auf einen positiv bestimmbaren Ort festlegen lassen sollten: Der Netzwerkcharakter frauenbewegter Zusammenhänge verweigert eine klar zuschreibbare kollektive Identität aller Frauen." (134)
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.362.3312.343 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Susanne Omran: Bewegung im historischen Wandel. Pfaffenweiler: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2009-bewegung-im-historischen-wandel_2413, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 2413 Rezension drucken
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