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/ 21.06.2013
Jürgen Habermas

Ach, Europa. Kleine Politische Schriften XI

Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2008 (edition suhrkamp 2551); 192 S.; 9,- €; ISBN 978-3-518-12551-9
Habermas hat einerseits eine Reihe philosophisch-politischer Porträts zusammengestellt, die sich – aus unterschiedlichen Anlässen – mit dem Wirken und der Rezeption von Wolfgang Abendroth, Richard Rorty, Jacques Derrida und Richard Dworkin befassen. Andererseits enthält der Band neuere Aufsätze aus den Jahren 2006 und 2007, in denen Habermas zwei Themen aufgreift, die er schon seit Längerem systematisch verfolgt. Zum einen geht es um Fragen der europäischen Integration – hier plädiert er, nicht zuletzt mit Blick auf die gescheiterten Referenden in Frankreich und den Niederlanden, für eine gleichzeitig abzuhaltende europaweite Volksabstimmung auf der Basis eines einheitliches Wahlgesetzes. Nicht mehr in den Kabinetten, sondern auf den Marktplätzen sollte die Bevölkerung darüber entscheiden, „ob sie ein politisch verfasstes Europa mit einem direkt gewählten Präsidenten, einem eigenen Außenminister, einer stärkeren Harmonisierung der Steuerpolitiken und einer Angleichung der sozialpolitischen Regime“ (125) will. Zum anderen setzt Habermas sich in zwei Aufsätzen mit der Rolle auseinander, die Massenkommunikation und politische Öffentlichkeit empirisch wie normativ im Rahmen einer deliberativen Demokratietheorie einnehmen.
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 5.425.463.1 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Jürgen Habermas: Ach, Europa. Frankfurt a. M.: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/29114-ach-europa_34399, veröffentlicht am 16.09.2008. Buch-Nr.: 34399 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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