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/ 19.06.2013
Ruth Seifert / Christine Eifler / Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.)

Gender und Militär. Internationale Erfahrungen mit Frauen und Männern in Streitkräften

Königstein/Ts.: Ulrike Helmer Verlag 2003; 311 S.; 24,95 €; ISBN 3-89741-131-8
Die durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs erzwungene Öffnung der Bundeswehr für Frauen hat auch in Deutschland eine Debatte über das Verhältnis von Frauen und Militär nach sich gezogen, die in Ländern, in denen Soldatinnen bereits seit längerem Militärdienst leisten, schon seit einiger Zeit geführt wird. Dabei geht es um folgende Aspekte: zum einen um die mit der zunehmenden Anzahl weiblicher Soldaten verbundenen Konfliktlinien innerhalb des Militärs, in denen neben der symbolischen Konstruktion von Geschlecht auch handfeste materielle Vorteile und Verteilungsfragen (z. B. Zugänge zu beruflichen Positionen) zur Diskussion stehen. Zum anderen geht es um die Rückkopplungsprozesse eines durch den Zugang von Frauen veränderten Militärs auf die Zivilgesellschaft. Neben der Herkunftsgesellschaft der jeweiligen Armee stehen hierbei auch die Auswirkungen der innermilitärischen Geschlechterverhältnisse auf die Arbeit des Militärs sowie die Ergebnisse von Friedenseinsätzen in anderen Ländern zur Debatte. Die Autorinnen und Autoren analysieren diese Fragen am Beispiel unterschiedlicher Länderarmeen, zum Teil auch aus vergleichender Perspektive. Aus dem Inhalt: Ruth Seifert: Diskurse und Konjunkturen im Verhältnis von Militär und Geschlecht in Deutschland und den USA (23-51) Edna Levy: Die paradoxe Geschlechterpolitik der israelischen Armee (52-73) Orna Sasson-Levy: Frauen als Grenzgängerinnen im israelischen Militär: Identitätsstrategien und -praktiken weiblicher Soldaten in „männlichen" Rollen (74-100) Christine Eifler: „Weil man nun mit ihnen rechnen muss ...": Frauen in den Streitkräften Russlands (101-137) Mária Szabó: Die Integration von Frauen in die ungarischen Streitkräfte (138-154) Sabine Frühstück: „Nur nicht kampflos aufgeben!". Die Geschlechter des japanischen Militärs (155-187) Nicola Spakowski: Die Konstruktion der Soldatin in der Volksrepublik China: Das sozialistische Gleichheitspostulat und seine Untergrabung (188-220) Rachel Woodward / Patricia Winter: Genderdiskurse in der britischen Armee (221-247) Jörg Keller: Küss' die Hand gnäd'ge Frau ... - oder: Ist die Soldatin möglich? (248-266) Brian Reed: Überlegungen zur gender-integrierten Grundausbildung aus der Sicht eines Offiziers (267-278) Francine D'Amico: Staatsbürgerstatus und Militär in den USA: Die Bedeutung von Klasse, Rasse, Gender und Sexualität für den staatsbürgerlichen Status (279-308)
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.272.212.3242.362.612.622.632.642.68 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Ruth Seifert / Christine Eifler / Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): Gender und Militär. Königstein/Ts.: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/20494-gender-und-militaer_23889, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 23889 Rezension drucken
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