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/ 06.06.2013
Patrik von zur Mühlen

Die internationale Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung. Von den Anfängen bis zum Ende des Ost-West-Konflikts. Mit einem Vorwort der Herausgeber der Reihe

Bonn: Dietz 2007 (Geschichte der internationalen Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung 1); 277 S.; brosch., 29,90 €; ISBN 978-3-8012-0378-8
Ende der 50er-Jahre hat die Friedrich-Ebert-Stiftung mit ihrer entwicklungspolitischen Arbeit in der sogenannten Dritten Welt begonnen, in den 70er-Jahren wurde sie auch in Europa und Übersee aktiv. Der Autor zeichnet das auswärtige Wirken der ältesten deutschen parteinahen Stiftung bis zum Ende des Ost-West-Konflikts nach. Die Darstellung ist eingebettet in den Kontext des Nord-Süd-Konflikts und des Kalten Krieges. Im Laufe dieser 30 Jahre hat es mehrere Kurskorrekturen und Paradigmenwechsel gegeben, die der Autor herausarbeitet. Stützte sich die Arbeit zunächst auf die drei Säulen der Arbeiterbewegung – Sozialdemokratie, Gewerkschaften, Genossenschaften –, so erweiterte sich ihr Tätigkeitsfeld um Medienarbeit, Wirtschaftsförderung und Politikberatung. Entwicklungspolitische Lernprozesse etwa führten dazu, dass z. B. die Förderung einzelner gemeinnütziger Unternehmen durch Projekte zur integrierten ländlichen Entwicklung abgelöst wurden. Deutlich zeigt sich auch ein Funktionswandel der Stiftung im Rahmen der deutschen Außenpolitik. Ausgehend von der Umsetzung sozialdemokratisch ausgerichteter entwicklungspolitischer Initiativen nahm sie recht bald zusätzlich die Rolle „eines Katalysators für internationale Kontakte und für den Austausch von Informationen“ (252) ein. Zudem „schlug sie selbst Brücken in die kommunistische Staatenwelt“ und trug „zum Abbau des Ost-West-Konflikts“ bei. „Zwar wurde sie [...] in starkem Maße als Akteur im Ost-West-Konflikt ausgebaut, verlor aber nach dessen Ende nicht ihre Bedeutung.“ (252) Die Darstellung ist Teil einer mehrbändigen Reihe, mit der die internationale Arbeit der Stiftung sowohl im Gesamtüberblick als auch anhand von thematisch orientierten Einzelanalysen dokumentiert werden soll.
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 4.444.212.331 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Patrik von zur Mühlen: Die internationale Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung. Bonn: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/9031-die-internationale-arbeit-der-friedrich-ebert-stiftung_32678, veröffentlicht am 27.03.2008. Buch-Nr.: 32678 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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