Unter den gewandelten gesellschaftlichen Bedingungen des beginnenden 21. Jahrhunderts gilt es, die "alte" Politische Ökonomie theoretisch-methodisch neu zu verorten und für eine Analyse konkreter empirischer Befunde nutzbar zu machen. Die sämtlich in diesem Band erstmals veröffentlichten Aufsätze gliedern sich um den zentralen Kritikpunkt "Neoliberalismus" und bieten neben altbekannten Themen und Argumentationsmustern ("Arbeiterklasse", Ware Arbeitskraft) auch aktuelle Auseinandersetzungen mit Aspekten der Umbruchprozesse in etablierten kapitalistischen Staaten einerseits und Transformationsstaaten andererseits. Inhalt: Kurzer Lehrgang - Zur ökonomischen Theorie: Georg Stamatis: Eine Analyse des Artikels von L. von Bortkiewicz: Zur Berichtigung der grundlegenden theoretischen Konstruktion von Marx im dritten Band des "Kapital" (15-42); Georg Sotirchos: Zur Ausbeutungstheorie John Roemers (43-51); Fritz Helmedag: Zur Vermarktung des Rechts: Anmerkungen zum Coase-Theorem (53-71); Wolfgang Hecker: Aus dem Antiquariat der Politischen Ökonomie: Zur Rezeption von Gossen und Walras in der Lehrbuchökonomie (73-83). Neue Regeln - Methodische Überlegungen für die Politische Ökonomie: Kyung-Mi Kim: Hilferdings Methode als eine neue Perspektive zur Überwindung der methodischen Probleme des Ökonomismus? (85-96); Torsten Niechoj / Dorothee Wolf: Von Hayek lernen, heißt steuern lernen. Von der Evolutionstheorie Hayeks zu einer Theorie Politischer Steuerung (97-120); Jens Weiß: Vetternwirtschaft heißt jetzt Netzwerk. Zur Politischen Ökonomie von Seilschaften (121-137). Allerlei Pyrrhus-Siege - Politikwechsel und Akteure im real existierenden Kapitalismus: Reinhard Kühnl: "Demokratie". Zur Vieldeutigkeit eines Allerweltsbegriffs (139-153); Frank Deppe: Die Verräter sind über uns. Einige Gedankenfragmente zum Thema "Intellektuelle und Politik" heute (155-176); Ingrid Kurz-Scherf: Realpolitik: auf krummen und verschlungenen Wegen in die zweite Moderne? Anmerkungen zur Aktualität einer undogmatischen Linken (177-204). Arbeiterklasse und ... - Betrachtungen der Arbeitsgesellschaft: Thomas Kuczynski: Was wird auf dem Arbeitsmarkt verkauft? (207-223); Diana Auth: Übergangsmuster verschiedener Frühverrentungsformen: vom abrupten Ausstieg zum gleitenden Übergang in den Ruhestand? (225-243). Kapital ohne Raum - Globalisierung und internationale Finanzmärkte: Kai Eicker-Wolf: Völlig losgelöst? Wechselkurs, Währungskrisen und die Möglichkeiten nationaler Wirtschaftspolitik (245-263); Sabine Reiner / Jürgen Scheele: Wer A sagt, sagt nicht unbedingt auch B: zur Politischen Ökonomie des George Soros (265-286); Peter Römer: Rien ne va plus, oder: Von der wundersamen Entstehung des Mehrwerts im Kasino des Kapitalismus (287-295). Gefährliche Gegenden - Spezifische Ausprägung der kapitalistischen Weltordnung in bestimmten Regionen: Dieter Boris: Neoliberalismus in Lateinamerika. Ökonomische und gesellschaftliche Auswirkungen (297-317); Malcolm Sylvers: Some Reflections on the Persistence of United States Hegemony (319-338); Winfried Wolf: Acht Thesen zur Politischen Ökonomie des Krieges - eine kritische Betrachtung anläßlich des Balkan-Krieges (339-366); Gert Meyer: Entwicklung des Kapitalismus in Rußland (367-395).