Wenn es eine einzelne Person gibt, in deren Lebenslauf sich exemplarisch die Geschichte der Linken in Deutschland im 20. Jahrhundert widerspiegelt, so ist dies Jacob Walcher. So jedenfalls der Tenor der Biographen. In seinem langen Leben hatte er Anteil an den entscheidenden Ereignissen, wurde aber gleichzeitig zum Spielball der wechselvollen Geschichte dieses Jahrhunderts. Auf der Basis seines Nachlasses zeichnen die Biographen ein detailliertes und plastisches Bild seines Lebens und seiner Arbeit. Seine Einstellungen zum Ersten Weltkrieg und zur Revolution oder zum Verhältnis der KPD zur Gewerkschaftsbewegung, die Erfahrung der Emigration und der Rückkehr in das sowjetische Deutschland, sein dreimaliger Ausschluß aus der kommunistischen Partei wegen zu kritischer Ansichten, seine Kontakte zu bedeutenden Persönlichkeiten der deutschen Linken – Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Clara Zetkin, Willy Brandt: all dies gehöre ebenso zu seinem bewegten Leben, wie es auch weit darüber hinaus weise. Inhalt: I. Von Wain nach Stuttgart (1887-1914); II. Gegen den Krieg, für die Revolution (1914-1918); III. Eine vertane Chance (November 1918-Februar 1919); IV. Zwischen Berlin und Moskau (Oktober 1919-September 1920); V. Sisyphus gefragt (1920-Februar 1924); VI. Gegen den Strom (März 1924-Dezember 1928); VII. Isolation und Ausbruch (1928-1933); VIII. In Paris und New York (1933-1946); IX. Fort mit den Trümmern ... (1947-1951); X. Niederlagen, Illusionen, Hoffnungen (1952-1956); XI. Der geduldete Sünder (1956-1970).