Der sehr umfangreiche Band enthält die Beiträge von Historikern und Politikwissenschaftlern zu einer Konferenz über Ursachen, Verlauf und Folgen der Umbrüche von 1918, 1933, 1945 und 1989. Sie wurde von der Humboldt-Stiftung für Zeitgeschichte in Zusammenarbeit mit der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius im März 1999 in Bamberg veranstaltet. Inhalt: Umbrüche als Problem deutscher Geschichte: Wolfgang Schieder: Die Umbrüche von 1918, 1933, 1945 und 1989 als Wendepunkte deutscher Geschichte (3-18); Moshe Zimmermann: Deutsche Juden und deutsche Umbrüche (19-29). 1918: Dennis E. Showalter: Niedergang und Zusammenbruch der deutschen Armee 1914-1919 (39-61); Jay W. Baird: Literarische Reaktionen auf den Ersten Weltkrieg. Joseph Magnus Wehner und der Traum von einem neuen Reich (63-76); Alan Kramer: Der Umgang mit der Schuld. "Die Schuld im Kriege" und die Republik von Weimar (77-96); Jonathan R. C. Wright: Eine politische Karriere zwischen Zusammenbruch und Wiederaufbau. Die Wirkung des Umbruchs von 1918/19 auf Gustav Stresemann (97-108); Dieter K. Buse: Reichspräsidentschaft und neue Exekutive 1919. Friedrich Ebert und die Wendepunkte deutscher Geschichte (109-133); William W. Hagen: Mord im Osten. Die polnischen und anderen osteuropäischen Pogrome von 1918-1919 im Verständnis der zeitgenössischen deutschen Juden (135-146); Peter Fritzsche: Deutsche Demokratie - Deutsche Diktatur (147-161); James Retallack: Deutsche Demagogie vor und nach dem Umbruch 1918/19 (163-172); Richard Bessel: 1918-1919 in der deutschen Geschichte (173-182). 1933: Larry Eugene Jones: Von Weimar zu Hitler. Deutschlands konservative Eliten und die Etablierung des "Dritten Reiches" 1932-1934 (191-205); Dick Geary: Arbeitslosigkeit und deutsche Demokratie 1929-1933 (207-218); Jeremy Noakes: Die Rolle der NSDAP bei der nationalsozialistischen Machtübernahme (219-230); Henryk Olszewski: Hitlers Machteroberung in der Sicht polnischer Parteien (231-239); Geoffrey J. Giles: Die erzieherische Rolle von Sammelbildern in politischen Umbruchszeiten (241-265); Hartmut Lehmann: Deutsche Historiker und die Zäsur von 1933 (267-288); Edoardo Tortarolo: Historiker im Exil um 1933. Eine Problemskizze (289-296); Janko Prunk: Der Beitrag von Franz Borkenau zur Erforschung des Totalitarismus 1932-1940 (297-307); David Schoenbaum: Die braunen Revolutionen (309-328); Hans Mommsen: Die nationalsozialistische Machteroberung. Revolution oder Gegenrevolution? (329-343). 1945: Oleg W. Wischljow: "Ein Unterpfad des Sieges"... und der Niederlage. Zur Militärstrategie des nationalsozialistischen Deutschlands im Zweiten Weltkrieg (353-362); Martin van Creveld: Die deutsche Wehrmacht. Eine militärgeschichtliche Einschätzung (363-379); Marian Wojciechowski: Ostmitteleuropa und der Zusammenbruch des "Dritten Reiches" 1945 (381-388); Jan Rydel: Zeugen des Umbruchs. Die Polen in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands 1945 (389-395); Nicholas Stargardt: Der deutsche Zusammenbruch von 1945 als Kindheitserfahrung (397-408); Corine Defrance: Deutsche Universitäten in der Besatzungszeit zwischen Brüchen und Traditionen 1945-1949 (409-428); Christoph Mick: Forschen für die Siegermächte. Deutsche Naturwissenschaftler und Rüstungsingenieure nach dem Zweiten Weltkrieg (429-446); Diethelm Prowe: Demokratisierung in Deutschland nach 1945. Die Ansätze des Schlüsseljahres 1947 (447-457); Christoph Kleßmann: Stationen des öffentlichen und historiographischen Umgangs in Deutschland mit der Zäsur 1945 (459-472); Jonathan Osmond: Umgang mit der Geschichte - Umgang mit dem kulturellen Erbe. Überlegungen zur deutschen Kunst im Zeichen der Jahre 1945 und 1989 (473-490); Dietrich Orlow: Einige Bemerkungen zum Wettbewerb der Umbruchsdaten in der deutschen Zeitgeschichte (491-495). 1989: Mary Elise Sarotte: Historische Vorläufer der Veränderungen von 1989. Aspekte der internationalen Politik zur Zeit der Ostpolitik 1969-72 (505-515); Máté Szabó: Zivilgesellschaft und soziale Bewegungen in den Transformationsprozessen Ost-Mitteleuropas. Ungarn, Polen, DDR (517-542); Konrad H. Jarausch: Implosion oder Selbstbefreiung? Zur Krise des Kommunismus und Auflösung der DDR (543-565); Rainer Eckert: Sozialismusvorstellungen und Hoffnungen auf Demokratie im Herbst 1989 (567-583); Joyce Marie Mushaben: "Die Lehrjahre sind vorbei!" Die Re-Formierung demokratischer Interessengruppen in den ostdeutschen Bundesländern (585-625); Frank Louis Rusciano: Die Neubestimmung der deutschen Nationalidentität nach 1989 (627-663); Jerzy W. Borejsza: Der Totalitarismusbegriff in der jüngsten europäischen Diskussion (665-677); Angelo Bolaffi: Ende des Sonderwegs? Ist Deutschland eine "normale" Demokratie geworden? (679-684).