Der Sammelband dokumentiert die überarbeiteten Vorträge der gemeinsamen Fachtagung des DVPW-Arbeitskreises Politische Kommunikation und der Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikation. Ein zentraler Ausgangspunkt der Tagung war der Befund, dass sich die politische Kommunikationsforschung in den letzten Jahren einseitig der Darstellung von Politik widmete und die Politikherstellung vernachlässigte. Das Beachten einer Seite der Medaille kann allerdings zu gravierenden Fehleinschätzungen führen. Insofern galt das Interesse der Tagung, „vor allem dem Zusammenspiel von bzw. dem Spannungsverhältnis zwischen politischen und medialen Logiken in den Sphären der Politikherstellung und Politikdarstellung” (11) nachzugehen. Um dies in dem Sammelband möglichst in allen relevanten Aspekten zu diskutieren, wurden weitere Beiträge aufgenommen. Im ersten Teil setzen sich die Autoren mit politischer Kommunikation in den Arenen der Politikherstellung auseinander, im zweiten Teil mit dem Spannungsverhältnis von Binnen- und Außenkommunikation politischer Akteure. Im dritten Teil werden Akteure, Inhalte und Wirkungen von Politikdarstellung beleuchtet. Ein Beispiel, das in der Politikherstellung und Politikdarstellung in ihren Verschränkungen luzide analysiert wird, ist der Beitrag von Marschall, der sich mit Kommunikation und Entscheidungsfindung in Parlamenten beschäftigt und diesbezüglich auf erhebliche Forschungsdesiderate hinweist. Die überwiegend empirisch orientierten Beiträge sind zumeist nachvollziehbar strukturiert und gut geschrieben.