Überarb. Fassung des zweiten Teils der Habilitationsschrift Braunschweig (1993); Gutachter: W. Bublitz, W. Dieckmann, H. Henne, J. Klein, K. E. Pollmann. – Anknüpfend an den Band „Das Parlament und seine Sprache“ (siehe hierzu ZPol 4/04: 1.448), in dem die Sprechhandlungsformen parlamentarischer Kommunikation auf breiter Basis sowohl unter historischer als auch unter systematischer Perspektive untersucht worden waren, ist der zweite Band, der sich auf die parlamentarische Praktik des Zwischenrufs konzentriert, auch als eigenständige Studie, unabhängig von der Kenntnis des ersten Bandes, lesbar. Ziel der Untersuchung ist es einerseits, die verschiedenen Formen und Funktionen des Zwischenrufs systematisch zu beschreiben und zu typologisieren, andererseits interessiert den Verfasser aber auch der Wandel des Phänomens unter historisch-vergleichender Perspektive. Seine für die Analyse zentrale Typologie der Zwischenrufe entwickelt er in einer exemplarischen Analyse der so genannten „Nachrüstungsdebatte“ vom 21./22. November 1983. Dass sich die entwickelten typologischen Raster auf die Debatten anderer historischer Epochen oder anderer Parlamente übertragen lassen, wird im Anschluss in Anwendungsbeispielen verdeutlicht, die den Weg für die vergleichende Perspektive bereiten. Der Verfasser zeigt so am Beispiel des Zwischenrufs auf, „wie sich die Entwicklung deutscher Parlamente sprachlich vollzogen hat bzw. in welchen kommunikativen Formen sie sich jeweils manifestiert“ (6).