Zuwanderung und Sozialstaat. Fiskalische Effekte der Zuwanderung - ihre Messung und Interpretation
Diss. Bremen; Erstgutachter: W. Schmähl. - Bei der Diskussion über die Gestaltung der Zuwanderungspolitik in die Bundesrepublik Deutschland werden Argumente pro und kontra Einwanderungsgesetzgebung nicht selten mit ökonomischen Rechnungen unterfüttert. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung gebieten, hierbei Vorsicht walten zu lassen. Denn die Analyse von Einwirkungen von Zuwanderung auf öffentliche Haushalte zeigt, daß "die Ermittlung von Zuwanderungswirkungen [...] zwar bei der Beurteilung zuwanderungspolitischer Alternativen helfen (kann), aber nur, wenn zusätzlich bedacht wird, daß zuwanderungspolitische Alternativen in der Regel nicht umsonst zu haben sind" (206). Immerhin gibt die Arbeit gesicherte Hinweise darauf, daß erstens die Arbeitsmarktintegration ein entscheidender Faktor für Wirkungen von Zuwanderung auf öffentliche Haushalte darstellt und zweitens eine "Vorleistungs- und Alterslastigkeit der Systeme sozialer Sicherung" zu vorteilhaften Zuwanderungswirkungen führt (206). Es bleibt die Erkenntnis, daß bei der Zuwanderungspolitik außerökonomische Wertentscheidungen den Ausschlag geben - und die Konsequenz, daß man diese benennen und nicht ökonomische Argumente vorschieben sollte.