Für den Autor besteht die unausweichliche Notwendigkeit, sich auf internationaler Ebene über Maßnahmen zur Bewältigung weltweiter Risiken zu einigen. Diese werden von ihm nicht näher benannt. Zunächst thematisiert er den Begriff einer „nachhaltigen Weltpolitik“ (28). Er fragt, ob Nachhaltigkeit und Politik nicht ein Widerspruch in sich seien und unterstellt den Politikern der westlichen Industrienationen einen Horizont, der lediglich bis zur nächsten Wahl reiche. Als Vorraussetzung für nachhaltige Politik fordert Müller eine „Übereinstimmung über die Probleme“ (30). Dies sei für ihn auch unter demokratischen Staaten noch nicht selbstverständlich und käme in der Haltung der amerikanischen Regierung zur Klimaerwärmung und der Leugnung der AIDS Problematik durch die südafrikanische Regierung zum Ausdruck. Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zu einer nachhaltigen Weltpolitik sieht er in der kulturellen und religiösen Dominanz des Westens, die die Fragmentierung der Welt in 192 Staaten und mehr als 6.000 Ethnien nicht berücksichtige. Die entscheidende Vorraussetzung für das Weltregieren sei deshalb die Bereitschaft zu größtmöglicher Toleranz. Eine weitere Vorraussetzung für die Realisierung eines nachhaltigen Weltmanagements sieht Müller in dem Konzept der Teilhabe, dass zwischen demokratischen und nichtdemokratischen Regierungen gleichermaßen gelten solle. Als Begründung führt er die Katholische Kirche an, der man, trotz ihrer mittelalterlichen Hierarchie, aus Respekt vor ihren Gläubigen zuhöre. Neben dem Umgang mit Diversität thematisiert der Autor die für ihn ungelöste Frage der Gerechtigkeit im System der internationalen Beziehungen. Sein Fokus liegt dabei auf den Vereinten Nationen und der Welthandelsorganisation.