Wettlauf um die Moderne. Die USA und Deutschland 1890 bis heute
„[N]iemand hat bisher den Versuch unternommen, die amerikanische und die deutsche Gesellschaft über einen langen Zeitraum hinweg vergleichend zu untersuchen.“ (20) Diese Lücke wollen die Autoren des Sammelbandes mit einem innovativen Ansatz schließen. Die komparative Geschichte des 20. Jahrhunderts wurde in große Themenblöcke aufgeteilt; es finden sich beispielsweise Beiträge zu Religion, Einwanderung, Recht, Geschlecht, Massen, Sozialstaat oder Medien. Beispielsweise fragen die Autoren, ob die USA nach wie vor als klassisches Einwanderungsland gelten können. Inwiefern waren die US-Massenmedien schon immer kommerzieller als die deutschen? Oder ist bei näherer Betrachtung der Massengesellschaft die These haltbar, dass „die amerikanische Tradition grundsätzlich als revolutionär, die deutsche dagegen als autoritär zu interpretieren sei“? (25) Welcher Weg in die Moderne kann demnach als normal und welcher als Sonderweg betrachtet werden? Zu jedem gesellschaftlichen Bereich haben sich zwei Wissenschaftler zusammengetan, die Spezialisten für die jeweilige nationale Geschichte sind. Diese „Transatlantischen Tandems“ (23) haben in enger Teamarbeit auf je circa 30 Seiten Darstellungen verfasst, die vor allem auf die breitere Öffentlichkeit als primäre Zielgruppe zugeschnitten sind, aber auch dem Fachpublikum einen breiten Überblick über große Entwicklungstendenzen bieten können, die man sonst in dieser Kompaktheit nicht findet.