Werner Hilpert - Politiker in Hessen 1945 bis 1952. Vorkämpfer für eine christlich-soziale Demokratie
Geschichtswiss. Diss. Gießen; Gutachter: H. Berding. - Der 1957 verstorbene Hilpert sei einer der markantesten Politiker der Nachkriegszeit gewesen, schreibt Pappert. Hilpert, der in der Weimarer Republik der sächsischen Zentrumspartei angehörte und während der NS-Zeit im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert war, gehörte zu den Mitbegründern der hessischen CDU und wurde ihr erster Landesvorsitzender. Pappert schildert ihn als einen durch die Erfahrungen in Buchenwald geprägten Politiker, der mit der CDU alle sozialen Schichten ansprechen wollte. Es galt seiner Ansicht nach zu verhindern, dass „sich wieder ein bürgerlicher und sozialistischer Block gegenüberstanden" (293). Seine Offenheit hinsichtlich einer Zusammenarbeit mit der SPD sei aber auch dem Kalkül entsprungen, in der Verfassungsberatenden Landesversammlung ein mehrheitsfähiges Bündnis von KPD und SPD zu verhindern. Mit dieser an einer großen Koalition orientierten Politik sei Hilpert „der Antipode Adenauers" (295) gewesen, der nach der Bundestagswahl 1949 auf eine Koalition im ausschließlich bürgerlichen Parteienspektrum setzte - „Niederlagen, nicht Erfolge bestimmten Hilperts Politik auf höherer Staatsebene" (295). Aber auch auf Landesebene scheiterte Hilpert. Nach seiner Wahlniederlage 1950 wurde er zwar noch Oppositionsführer, schied aber 1952 aus der aktiven Politik aus.