Politikwiss. Diss. Regensburg; Gutachter: M. Schmitz. - Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts und dem daraus resultierenden Status der Vereinigten Staaten als einziger Supermacht im internationalen System hat eine Diskussion über die Rolle der USA als Hegemon in der Weltpolitik begonnen, die bis heute anhält und sicherlich noch fortgeführt werden wird. Eine Renaissance haben auf diesem Hintergrund die geopolitischen und geostrategischen Überlegungen des ehemaligen nationalen Sicherheitsberaters Brzezinski erlebt, die dieser selbst 1997 mit seinem Buch "The Great Chessboard" noch einmal aktualisiert und den veränderten Rahmenbedingungen des internationalen Systems angepasst hat. Seine Überlegungen, denen zufolge eine aktive amerikanische Führungsrolle die maßgebliche Voraussetzung für die Entstehung einer globalen Ordnung ist, diskutiert diese Dissertation und stellt sie in den theoretischen Gesamtzusammenhang von Brzezinskis Denken. Dabei stehen die machtpolitischen und ideologischen Voraussetzungen, die Möglichkeit internationaler Akzeptanz und die geopolitische Umsetzung eines Weltführungsanspruches im Mittelpunkt. Schließlich diskutiert die Autorin auch die Operationalisierbarkeit von Brzezinskis Ansatz, also die Frage, inwiefern seine Konzeption als eine allgemeine Strategie einer zukünftigen Weltordnung gelten kann. Inhaltsübersicht: I. Grundzüge in Zbigniew Brzezinskis Denken: 1. Geschichtsphilosophische Elemente; 2. Die weltpolitische Konzeption Brzezinskis. II. Amerika als unentbehrliche Führungsmacht: 1. Theoretische Perspektiven einer Weltordnung durch Leadership; 2. Brzezinskis Perzeption der USA als Weltführungsmacht. III. Die Zustimmung zur Führung der Vereinigten Staaten: 1. Legitimation im Internationalen System; 2. Eine Hegemonie neuen Typs; 3. Die Bedrohung der Weltführungsmacht. IV. Geostrategie – Die Operationalisierung der US-Leadership: 1. Geopolitik und Weltordnung; 2. Die geopolitische Weltsicht Brzezinskis; 3. Brzezinskis Strategieempfehlung für das 21. Jahrhundert.