Diplomarbeit Marburg; Gutachter: W. von Bredow. – Brübach analysiert drei außenpolitische Themenschwerpunkte: die Europapolitik, das Verhältnis zu den USA und zur NATO sowie zu den Vereinten Nationen. Die deutsche Außenpolitik habe sich in den ersten zehn Jahren nach der Vereinigung nur graduell verändert und sei durch ein hohes Maß an Kontinuität gekennzeichnet gewesen. Diese habe sich deutlich im Bereich der Europapolitik gezeigt, so die Autorin. Unter der rotgrünen Bundesregierung sei dann aber ein Paradigmenwechsel vollzogen worden. Das Ziel sei nicht mehr allein die Schaffung eines europäischen Bundesstaates gewesen, sondern es ging darum, „den gesellschaftlichen Anforderungen an die deutsche Europapolitik Rechnung zu tragen“. Bundeskanzler Schröder habe deutsche Interessen mit einem „‚bewusst-selbstbewussten’ Umgangston“ (102) transportiert. Deutschlands außenpolitisches Auftreten habe sich insgesamt gewandelt, ein Indiz sieht Brübach in der Forderung nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat: „Die Bundesregierung möchte in der Weltpolitik eine Rolle spielen.“ (103) Dementsprechend zeigten sich vor allem im Bereich der Sicherheitspolitik Veränderungen, die allerdings auch mit dem Wandel der internationalen Lage seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes verknüpft seien. Die Arbeit bietet in erster Linie eine knappe Synthese der Literatur zum Thema und enthält keine eigenständigen Forschungsleistungen. Die Verfasserin erläutert kaum spezifische Ereignisse oder Entscheidungen, die die von ihr behaupteten generellen Tendenzen belegen.