Die Feindlichkeit gegenüber Frauen sei tief verwurzelt in der arabisch‑muslimischen Welt, schreibt die Journalistin und Feministin Mona Eltahawy. Sie hat viele Jahre in Saudi‑Arabien und Ägypten gelebt und verarbeitet in diesem Buch auch ihre persönlichen Erfahrungen. Die Gesellschaften vieler Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas sind nach Eltahawy vom Islam durchdrungen, was mit der Unterdrückung der Frauen einhergeht. Sie zeigt dies anhand einiger Beispiele. So gilt das Tragen von Kopftüchern als gesellschaftliche Konvention, sexuelle Belästigungen der Frauen durch Männer sind weitverbreitet und es gilt als Tabu, darüber zu sprechen. Darüber hinaus gibt es die Beschneidung weiblicher Genitalien und das Gebot der Jungfräulichkeit vor der Ehe, was der Kontrolle der Sexualität der Frau gleichkommt. Außerdem ist die Gesellschaft bei Fällen häuslicher Gewalt gegen Frauen nachsichtig und in vielen Ländern existieren ein Verbot von Mobilität sowie der faktische Ausschluss der Frauen von politischer und wirtschaftlicher Teilhabe. Eindrucksvoll hinterlegt sie diese Aspekte mit persönlichen Erlebnissen sowie Schilderungen anderer betroffener Frauen. Um der Frauenfeindlichkeit zu begegnen, müsse es neben der politischen eine gesellschaftliche Revolution geben. Eltahawy ruft die Frauen daher zu einer „doppelten Revolution“ (34) auf, die sich sowohl gegen eine Militärherrschaft als auch gegen die gesellschaftlichen Gruppierungen wendet, die eine islamistisch geprägte Gesellschaft propagieren, wie die Muslimbruderschaft. Beide vereint die Unterdrückung der Frau, meint Eltahawy. Sie sind „zwei Seiten derselben Medaille“ (201). Eltahawy hat mit diesem Buch ein aufrüttelndes Plädoyer für die sexuelle Revolution der Frauen in der arabisch‑muslimischen Welt vorgelegt.