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Rudolf Morsey

Von Windthorst bis Adenauer. Ausgewählte Aufsätze zu Politik, Verwaltung und politischem Katholizismus im 19. und 20. Jahrhundert. Hrsg. von Ulrich von Hehl, Günter Hockerts, Horst Möller und Martin Schumacher

Paderborn u. a.: Ferdinand Schöningh 1997 (Rechts- und Staatswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft 80); 855 S.; geb., 148,- DM; ISBN 3-506-73381-8
Anläßlich des 70. Geburtstages von Rudolf Morsey, Vizepräsident der Görres-Gesellschaft, Mitglied der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien in Bonn, der Kommission für Zeitgeschichte und im wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Zeitgeschichte, ist diese Auswahl einiger seiner Aufsätze und Abhandlungen erschienen. Sie "spiegelt Schwerpunkte eines über Jahrzehnte gewachsenen historiographischen Werkes, und sie gibt Einblicke in Gang und Stand von Forschungen, die wesentliche Fragen an die Vorgeschichte unserer Gegenwart stellen" (5). Inhalt: I. Verwaltungsgeschichte: Zur Beamtenpolitik des Reiches von Bismarck bis Brüning (13-26); Staatsfeinde im öffentlichen Dienst (1929-1932). Die Beamtenpolitik gegenüber NSDAP-Mitgliedern (27-47); Politische Gesinnungsprüfung der Oberlandesgerichtspräsidenten in Preußen 1933. Ein Beitrag zur Gleichschaltung der Justiz zu Beginn des "Dritten Reiches" (48-60); Neuaufbau und Wandel des öffentlichen Dienstes nach 1945 (61-70); Personal- und Beamtenpolitik im Übergang von der Bizonen- zur Bundesverwaltung (1947-1950). Kontinuität oder Neubeginn? (71-112); Kommunalverwaltung in der Trümmerwüste. Hermann Pünder als Oberbürgermeister von Köln 1945-1948 (113-125); Berufungspolitik in der französischen Besatzungszone. Die Erstbesetzung des Lehrkörpers der "Staatlichen Akademie für Verwaltungswissenschaften Speyer" 1947 (126-142). II. Katholizismus und Staat. Vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik Deutschland: Ludwig Windthorst. Größe und Grenzen von Bismarcks Gegenspieler (145-157); Die deutschen Katholiken und der Nationalstaat zwischen Kulturkampf und Erstem Weltkrieg (158-186); Streiflichter zur Geschichte der deutschen Katholikentage 1848-1932 (187-200); Die katholische Volksminderheit und der Aufstieg des Nationalsozialismus 1930-1933 (201-211); Vorstellungen Christlicher Demokraten innerhalb und außerhalb des "Dritten Reiches" über den Neuaufbau Deutschlands und Europas (212-231); Prälaten auf der politischen Bühne. Zur Rolle geistlicher Parlamentarier im 19. und 20. Jahrhundert (232-242); Der deutsche Katholizismus in den Jahren der Besatzungsherrschaft 1945-1949 (243-261); Katholizismus und Unionsparteien in der Ära Adenauer (262-285); Gründung und Gründer der Kommission für Zeitgeschichte 1960-1962 (286-314). III. Heinrich Brüning. Zielsetzungen und Vorstellungen: Brünings politische Weltanschauung vor 1918 (317-336); Brünings Kritik an der Reichsfinanzpolitik 1919-1929 (337-350); Brünings Einschätzung der politischen Entwicklung in Deutschland 1934-1948 (351-364); Brünings Kritik am politischen Wiederaufbau in Deutschland 1949-1955 (365-379); Brünings Kritik an Adenauers Westpolitik. Vorgeschichte und Folgen seines Düsseldorfer Vortrags vom 2. Juni 1954 (380-394); Zentrumspartei und Zentrumspolitiker im rückblickenden Urteil Heinrich Brünings (395-412); Heinrich Brünings zweite Emigration aus Deutschland 1955 (413-421); Heinrich Brüning (1885-1970) (422-431). IV. Politischer Wiederaufbau und Neubau im Westen Deutschlands nach 1945: Entscheidung für den Westen. Die Rolle der Ministerpräsidenten in den drei Westzonen im Vorfeld der Bundesrepublik Deutschland 1947-1949 (435-468); Föderalismus im Bundesstaat. Die Rolle des bayrischen Ministerpräsidenten Hans Ehard in der Vor- und Frühgeschichte der Bundesrepublik Deutschland (469-484); Im Vorfeld der Weststaatsgründung. Die Rolle des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz Peter Altmeier im Juli 1948 (485-497); Nordrhein-Westfalen und der Parlamentarische Rat (498-517); Die letzte Krise im Parlamentarischen Rat und ihre Bewältigung (März/April 1949) (518-534); Die Bildung der ersten Regierungskoalition 1949. Adenauers Entscheidungen von Frankfurt und Rhöndorf am 20. und 21. August 1949 (535-552); Die Vorbereitung der Großen Koalition von 1966. Unionspolitiker im Zusammenspiel mit Herbert Wehner seit 1962 (553-570); Der Bundespräsident in der Kanzlerdemokratie. Amtsverständnis, Amtsführung und Traditionsbildung von Theodor Heuss bis Walter Scheel (1949-1979) (571-590). V. Konrad Adenauer. Studien zu seiner Biographie und Politik: Konrad Adenauer. Oberbürgermeister von Köln 1917-1933 (593-607); Der Staatsmann im Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer (608-619); Adenauer und der Nationalsozialismus (620-685); Adenauer und Kardinal Frings 1945-1949 (686-702); Der politische Aufstieg Konrad Adenauers 1945-1949 (703-754); Konrad Adenauer und der Deutsche Bundestag (755-787). VI. Vom Handwerk des Historikers: Wert und Masse des schriftlichen Quellenguts als Problem der historischen Forschung. Erwartungen des Forschers von der Erschließung der Archive (791-803); Memoiren als Quellen zur preußischen Verwaltungsgeschichte im Wilhelminischen Deutschland (804-823); Einschränkung historischer Forschung durch Datenschutz? Datenschutz und Forschungsfreiheit. Die Archivgesetzgebung des Bundes auf dem Prüfstand (824-835); Erfahrungen im Umgang mit Archivalien (836-843).
Heinz-Werner Höffken (Hö)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 2.31 | 2.3 | 2.35 Empfohlene Zitierweise: Heinz-Werner Höffken, Rezension zu: Rudolf Morsey: Von Windthorst bis Adenauer. Paderborn u. a.: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/4237-von-windthorst-bis-adenauer_5969, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 5969 Rezension drucken