Volksgemeinschaft statt Kapitalismus? Zur sozialen Demagogie der Neonazis
Gerade die Wahlerfolge in den neuen Bundesländern hat die NPD nicht zuletzt dem Aufgreifen sozialpolitischer Themen unter dem Motto „sozial geht nur national“ zu verdanken. Kapitalismus- und Globalisierungskritik spielen in der extremen Rechten derzeit eine große Rolle und fordern insbesondere die Arbeiterbewegung zu einer Auseinandersetzung heraus. Die rechtsextreme Sozialdemagogie wurde bereits in Beiträgen für wissenschaftliche Zeitschriften aufgearbeitet. Die Herausgeber möchten mit dem Sammelband über das Thema umfassend aufklären und somit einen Beitrag zur politischen Bildung und Auseinandersetzung leisten. Insofern richtet es sich an politisch Interessierte. Die Autoren, Gewerkschafter, Publizisten und Wissenschaftler, stammen aus dem linken Spektrum, weswegen manche Passage auch einer Selbstverständigung über zeitgemäße linke Politik im Zeitalter der Globalisierung dient. Angesichts der Zielsetzung des Sammelbandes ist es nicht erstaunlich, dass die Beiträge etwa zur NPD oder zur gewerkschaftlichen Gegenwehr wenig Neues bieten, allerdings den Kenntnisstand mit eigenen Akzentuierungen gut lesbar wiedergeben. Es gibt allerdings auch Ausnahmen. So zeichnet die empirische Analyse von Wamper zum Globalisierungsdiskurs in der NPD-Zeitung „Deutsche Stimme“ erhellend nach, wie dort Feindbestimmungen vorgenommen und Themen besetzt werden.