In der inzwischen über hundert Bände umfassenden, federführend von Starck herausgegebenen Reihe wird nun dieser Doppelband vorgelegt, der insgesamt einen in dieser gebündelten Form einmaligen Überblick zur Verfassungsgerichtsbarkeit in Europa seit der Zeitenwende von 1989 vermittelt. Der Begriff wird dabei eng verstanden, sodass nur Länder im Sinne des „Kelsen-Modells“, einer konzentrierten Verfassungsgerichtsbarkeit, dem ja auch die Konzeption des Bundesverfassungsgerichts folgt, berücksichtigt werden. Im Falle dieses Doppelbands zu Mittel- und Osteuropa (einschließlich Türkei) ist das aber ohnehin die überwiegende Zahl der Staaten. Der Band enthält im ersten Teil die nach Ländern gegliederten Aufsätze zu den jeweiligen Verfassungsgerichtsbarkeiten und im Teilband 2 eine begleitende Textdokumentation in deutscher Übersetzung. Berücksichtigt werden die jeweils einschlägigen verfassungsrechtlichen Grundlagen und ihre einfachgesetzlichen Konkretisierungen (z. B.: Textauszug der rumänischen Verfassung und vollständige Wiedergabe des rumänischen Verfassungsgerichtsgesetzes); letzteres ist gerade mit Blick auf Mittel- und Osteuropa für die vergleichende Arbeit hilfreich, da zumeist nur die Verfassungstexte in deutscher Übersetzung leicht zugänglich sind. Besonders hilfreich für den Einstieg in die Analyse ist zudem der von Luchterhandt am Ende des ersten Teilbands verfasste „Generalbericht“, der auf rund 60 Seiten die Verfassungsgerichte von der Richterwahl über die Verfahrensarten und Kompetenzen bis hin zur Stellung im politischen Prozess vergleicht.