Verfassungsänderung statt Verfassungsreform. Zur Arbeit der gemeinsamen Verfassungskommission
Ziel der Schrift ist laut Vorwort "eine kompakte Darstellung der geleisteten Arbeit der Gemeinsamen Verfassungskommission und eine knappe Bewertung ihrer Empfehlungen einschließlich des daran anknüpfenden Gesetzgebungsverfahrens, um so eine notwendige Diskussion hierüber anzuregen" (5). Der Autor kommt zu dem Ergebnis, daß die vorgenommenen Verfassungsänderungen in der Bedeutung an die Verfassungsänderungen unter der Großen Koalition (1968 und 1969) nicht heranreichen. Das restriktive Vorgehen der Kommission (in ihrer Mehrheit) wird kritisch bewertet: Zwar sei das Grundgesetz - als Verfassungstext - auf diese Weise stabilisiert worden, doch könne das Ausbleiben einer wirklichen Reform zu einer Destabilisierung des Verfassungskonsenses im wiedervereinigten Deutschland beitragen. Im Anhang des Bandes werden die von der Verfassungskommission vorbereiteten Grundgesetzänderungen in einer Synopse dokumentiert.