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Richard Saage

Utopieforschung. Eine Bilanz

Darmstadt: Primus Verlag 1997; VI, 196 S.; 39,80 DM; ISBN 3-89678-037-9
In seiner Auseinandersetzung mit 44 Büchern und 23 Aufsätzen zur politischen Utopie aus den letzen 15 Jahren will der Hallenser Utopieforscher Saage den recht "unübersichtlichen Stand der gegenwärtigen Utopiedebatte im deutschsprachigen Bereich" (7) einem breiteren Publikum zugänglich machen. Das aus drei Sammelbesprechungen hervorgegangene Buch gibt zugleich seiner Überzeugung Ausdruck, "daß die politische Utopie kein 'toter', nur noch historisch zu behandelnder Gegenstand ist, sondern das Bewußtsein der Menschen bis auf den heutigen Tag bewegt" (4). Saage zeichnet "vier Diskursebenen" der Utopieforschung nach: erstens die ideenpolitische Kontroverse über den Begriff der politischen Utopie, zweitens die - stark von der Literaturwissenschaft mitgeprägte - ideengeschichtliche Forschungslage, drittens gegenwartsbezogene Fragen der Diagnose- und Orientierungsfunktion politischer Utopien und viertens Defizite und weiterführende Forschungsperspektiven. Wer nach Interpretationshilfen für historische politische Utopien sucht, aber auch wer nach den Ursachen für das Fehlen visionärer Kraft im politischen Denken der Gegenwart sucht, wird in diesem Forschungsbericht Antworten finden.
Klaus Dicke (KD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.45.15.32 Empfohlene Zitierweise: Klaus Dicke, Rezension zu: Richard Saage: Utopieforschung. Darmstadt: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/3048-utopieforschung_3983, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3983 Rezension drucken