Wie bedeutend die Kenntnis von der eintausendjährigen Geschichte Ungarns für das Verständnis der politischen Bewegungen der Gegenwart und des in der Bevölkerung verwurzelten nationalen Gedankens in diesem Land ist, wurde in den letzten Jahren einmal mehr mit dem Vorhaben des Statusgesetzes deutlich. Dadurch sollten den ungarischen Minderheiten in den Nachbarländern bedeutende Rechte zugestanden werden. Der Ungar Hauszmann gibt einen gut lesbaren und mit vielen empirischen Daten und Hinweisen auf weitere Sekundärliteratur versehenen Überblick über die Geschichte Ungarns und des ungarischen Volks von der legendären Landnahme im 10. Jahrhundert bis zum EU-Beitritt. Wegen seiner klaren Struktur lässt das Buch sich auch gut als Nachschlagewerk nutzen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Zeit nach 1848. Sehr hilfreich sind die ausführliche Zeittafel sowie zahlreiche Kurzbiografien im Anhang.