Ukraine on its Meandering Path Between East and West
Welchen Weg hat die Ukraine seit der „Orange Revolution“ von 2004 beschritten, dominieren Elemente des Wandels oder der Kontinuität, und welche neuen Konfliktlinien sind seitdem entstanden? Der Tagungsband vereint unterschiedliche Perspektiven auf die jüngere Entwicklung der Ukraine und thematisiert beispielsweise die Evolution des politischen Systems (Mykola Riabchuk), die Entwicklung der Medien (Marta Dyczok), den Einfluss Russlands auf die ukrainische Politik (James Sherr) sowie neue Entwicklungen in der ukrainischen Literatur (Mark Andryczyk). Von den eher kritischen Beiträgen zur Entwicklung der EU-Ukraine-Beziehungen (Nicole Gallina) und zu den heftigen Auseinandersetzungen zwischen den politischen Eliten (Lynch) heben sich die Darstellungen ukrainischer Autoren (Riabchuk/ Olexíy Haran/ Mychailo Wynnyckyj) interessanterweise etwas ab. Trotz einer allgemeinen, „post-revolutionären“ Ernüchterung und der Sorge um die derzeitige politische Instabilität wird hier deutlich, dass die „Orange Revolution“ als bedeutende Zäsur in der ukrainischen Geschichte gilt und einen zwar holprigen, aber irreversiblen Demokratisierungsprozess eingeleitet hat.