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Javad Asgharirad

U. S. Public Diplomacy towards Iran during the Georg W. Bush Era

Online-Publikation 2012 (http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000011515/Asgharirad-_Dissertation-_Final_Manuscript-_July_10.pdf?hosts=); VII, 166 S.
Diss. FU Berlin; Begutachtung: U. Lehmkuhl, N. J. Cull. – Asgharirad geht der Frage nach, mit welchen Instrumenten von Hard‑ und Soft‑Power die US‑amerikanische Regierung unter George W. Bush (2000 bis 2008) angesichts der Bedrohung durch das iranische Atomprogramm versucht hat, Einfluss auf das Land und seine Regierung auszuüben. Dabei liegt der Schwerpunkt seiner Analyse auf der Evaluation des U.S. Public Diplomacy Program, das als Soft‑Power‑Instrument dazu dienen sollte, einen Regimewechsel aus der iranischen Gesellschaft heraus zu stimulieren. Er geht von folgender Definition aus: „[P]ublic diplomacy is mostly about the ‚promotion of the national interest and the national security‘ of a country through ‚understanding, informing, and influencing foreign publics’ and broadening ‚dialogue between citizens and institutions of the involved nations‘“ (6) Als Instrumente von Public Diplomacy identifiziert Asgharirad dementsprechend Austausche, internationale Rundfunksendungen, die Sportdiplomatie, Beziehungen von Nichtregierungsorganisationen, die Spiel‑ und Unterhaltungsindustrie sowie die Verbreitung sozialer Netzwerke. Die Materialbasis seiner Analyse besteht aus zweierlei Arten von Dokumenten – einerseits aus den offiziellen Kongresspapieren, in denen die strategischen Absichten und inhaltlichen Ausrichtungen der US‑amerikanischen Soft‑Power‑Instrumente festgelegt werden, und andererseits aus den verbreiteten Inhalten selbst. Auf diese Weise gelingt es Asgharirad – der zudem noch die historische Tiefenstruktur der iranisch‑amerikanischen Beziehungen ausführlich berücksichtigt – eine detaillierte Darstellung und Analyse des US‑amerikanischen Demokratiemarketings zu etablieren. Liest man seine Darstellung als eine komparative Analyse über die De‑facto‑Einflussmöglichkeiten und ‑grenzen von Hard‑ und Soft‑Power, ist das Fazit allerdings ernüchternd: Viel haben, so Asgharirad, die Versuche der USA, auf dem Wege von Soft‑Power Einfluss zu nehmen, unter dem Strich nicht gebracht. In seinen eigenen Worten: „This study showed the limits of projecting a cultural view towards foreign policy and international relations. Comparing the U.S. expenditure on instruments of hard power with those of soft power [...] it is fair to conclude that culture is far from taking a central position in the American foreign policy decision making process.“ (143) Ernüchternder – was das Ergebnis anbelangt – hätte die Analyse kaum enden können; vielleicht verstört auch nur die Klarheit in der Formulierung des Befundes, was wiederum auch eine Stärke der Arbeit ist.
Matthias Lemke (LEM)
Dr. phil., Politikwissenschaftler (Soziologe, Historiker), wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg.
Rubrizierung: 4.22 | 2.64 | 2.63 Empfohlene Zitierweise: Matthias Lemke, Rezension zu: Javad Asgharirad: U. S. Public Diplomacy towards Iran during the Georg W. Bush Era 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/209-u-s-public-diplomacy-towards-iran-during-the-georg-w-bush-era_43625, veröffentlicht am 02.05.2013. Buch-Nr.: 43625 Rezension drucken