Diss. TU Freiberg. - Unter den Studien der Transformationsprozesse von sozialistischen in kapitalistische Systeme dominieren solche zu den osteuropäischen Staaten. Weniger bekannt ist, dass auch verschiedene Länder der „Dritten Welt" derartige Transformationsprozesse bewältigen müssen. Dabei müssen oft noch sehr viel größere wirtschaftliche Unterentwicklungen überwunden werden. Die Autorin spricht deshalb von einer „doppelten Transformation". Wie diese in der Praxis ablaufen kann und welche besonderen Bedingungen und Faktoren diesen doppelten Transformationsprozess kennzeichnen, untersucht Simons-Kaufmann am Beispiel eines der ärmsten Länder der Welt, des vormals sozialistischen Mosambik, das weitgehend von den Transfers der internationalen Entwicklungshilfe abhängig ist. Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dass der marktwirtschaftliche Transformationsprozess zwar relativ einfach durchzuführen war und inzwischen formal abgeschlossen ist, das Vertrauen in die neuen Institutionen jedoch noch sehr gering sei. Dies sei insbesondere in dem äußerst niedrigen Bildungsniveau begründet. Die Autorin entwickelt deshalb Vorschläge für eine bessere Entwicklungszusammenarbeit in Mosambik, die auch kulturelle Aspekte stärker berücksichtigt. Vorangestellt wurde eine relativ oberflächliche Einführung in die zentralen Problemfelder Transformation sowie ein Überblick über die spezifischen Aspekte der Transformation von Entwicklungsländern im Allgemeinen. In theoretischer Hinsicht basiert die Arbeit auf Ansätzen der ordoliberalen Schule sowie der Institutionenökonomik.