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Mariachiara Alberton (Hrsg.)

Toward the Protection of Biodiversity and Ecological Connectivity in Multi-Layered Systems

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2013 (Schriftenreihe der Europäischen Akademie Bozen, Bereich "Ethnische Minderheiten und regionale Autonomien" 24); 327 S.; pb., 59,- €; ISBN 978-3-8487-0789-8
Eine zentrale Bedingung für den erfolgreichen Erhalt von Biodiversität bildet der Schutz von natürlichen Räumen. Im Mittelpunkt des Sammelbandes steht deshalb das Konzept der ökologischen Vernetzung (Ecological Connectivity). Es stellt einen Ansatz dar, um die Maßnahmen, die erstmalig 1993 im internationalen Abkommen zum Schutz der Biodiversität festgelegt wurden, umzusetzen. Angesichts immer kleiner werdender naturbelassener Räume sieht die ökologische Vernetzung die Verbindung von insularen Naturschutzgebieten zu Netzwerken geschützter Landschaften und ihrer umliegenden Ökosysteme vor. Da aber das für 2010 angestrebte Ziel der signifikanten Reduzierung des Verlustes von Biodiversität gescheitert ist, evaluieren die Autor_innen zunächst im Detail, welche Lücken und Schwächen vergangener Ansätze auf internationaler und europäischer Ebene zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Der Fokus liegt dabei besonders auf die Staaten der Karpaten‑Region (Ungarn, Rumänien, Slowakei, Serbien und Ukraine). Ludwig Krämer geht in seiner Analyse der Strategien und Ansätze der EU hart mit dieser ins Gericht. Nicht nur hätten die Institutionen der EU es kollektiv versäumt, die fehlende Effektivität bisheriger Maßnahmen zu erkennen und darauf hinzuweisen; für Krämer „wird die EU selbst nicht signifikant zum Schutz der Biodiversität und der Ökologischen Vernetzung in der EU beitragen“ (54) und daher auch in Zukunft nicht in der Lage sein, den weiteren Biodiversitätsverlust bis 2020 zu verhindern. Welche Probleme sich bei der zwischenstaatlichen Kooperation ergeben können, offenbart der Fall der Alpenkonvention, der von Marco Onida untersucht wird. Während der völkerrechtliche Vertrag speziell die transnationale Kooperation zum Ziel hatte, haben sich innerstaatliche Verwaltungsgrenzen und die Heterogenität der Kompetenzen und Gestaltungsmöglichkeiten regionaler Verwaltungseinheiten als hinderlich für die Umsetzung „makroregionaler Strategien“ (79) erwiesen. Insgesamt zeichnet der Sammelband ein detailliertes Bild der Ansätze zur ökologischen Vernetzung und ihrer Probleme, wendet sich allerdings vor allem an eine fachlich informierte Leserschaft. Dies erklärt sich auch dadurch, dass der Band im Rahmen des durch die EU‑Kommission finanzierten Projekts „Integrated Management of Biological and Landscape Diversity for Sustainable Regional Development and Ecological Connectivity in the Carpathians“ entstanden ist.
Christian Patz (CPA)
M.A., Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter, Institut für Sozialwissenschaften, Fachbereich Politikwissenschaft, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Rubrizierung: 2.2612.613.54.45 Empfohlene Zitierweise: Christian Patz, Rezension zu: Mariachiara Alberton (Hrsg.): Toward the Protection of Biodiversity and Ecological Connectivity in Multi-Layered Systems Baden-Baden: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37102-toward-the-protection-of-biodiversity-and-ecological-connectivity-in-multi-layered-systems_45301, veröffentlicht am 22.05.2014. Buch-Nr.: 45301 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken