
Theorien der Vergleichenden Regierungslehre. Eine Einführung
Die vergleichende Regierungslehre lässt sich bis auf Aristoteles zurückführen, der wegweisend 158 Stadtstaaten verglich, um daraus seine kategorialen Schlüsse zu ziehen. Beschreibung und Erklärung sind dabei zwei Seiten derselben Medaille. Daraus ergeben sich ganz unterschiedliche Erwartungen an ein Lehrbuch der vergleichenden Regierungslehre. Es muss in Methoden des Vergleichs einführen, wesentliche politisch-philosophische Bausteine entfalten, grundlegende Konzepte verfassungsrechtlichen Denkens aufzeigen und zentrale Theoriesysteme erörtern. Dementsprechend legt der Band zunächst eine methodische Grundlage (qualitative versus quantitative Methodik, Differenz- versus Konkordanzmethode, synchrone versus diachrone Untersuchung). Wesentliche politisch-philosophische Bausteine werden dann aus dem Denken Herodots, Platons, Aristoteles’, Montesquieus, Loewensteins, Finers und Sartoris abgeleitet. Dabei reicht die Palette von der klassischen Typologie der Regierungsformen bis zur Parteiensystematik. Marksteine des verfassungsrechtlichen Denkens sind die Kerntheorien zum Parlamentarismus-Präsidentialismus-Spektrum (Steffani) und zur Operationalisierung von Mehrheits- und Konsensdemokratie (Lijphart). Schließlich werden auch die basalen Theoriesysteme der vergleichenden Regierungslehre vorgestellt; dabei reicht die Palette von der Kritik am Institutionalismus über die Systemtheorie, die Rational Choice-Theorien, die Vetospielertheorie bis zu „den aktuellen Debatten um Fragestellungen der Europäischen Integration und der Globalisierung” (105). Der Band stellt damit im Überblick das notwendige Grundwissen für Bachelor- und Masterprüfungen im Sektor der Vergleichenden Regierungslehre bereit und ist dafür (wie auf dem Studienweg dahin) unbedingt zu empfehlen, zumal sich vielfältige tabellarische Überblicke als prüfungshilfreiche Gedankenstützen und -förderliche Argumentationslinien erweisen.