Sowohl die Forschung als auch die Lehre im Bereich der Internationalen Beziehungen sind durch einen Theorienpluralismus geprägt. Daher hat Günther Auth, Lecturer am Geschwister‑Scholl‑Institut für Politikwissenschaft in München, es sich zur Aufgabe gemacht, einen kompakten Überblick über die neun gängigsten Theorien zu geben: Klassischer Realismus, Neorealismus, Neoklassischer Realismus, Neoliberalismus, Neofunktionalismus, Klassischer Intergouvernementalismus, Neuer Liberalismus, Global Governance und Sozialkonstruktivismus. Dabei folgt er in den Einzeldarstellungen einem griffigen Dreischritt: Zunächst stellt er die Kernaussagen der jeweiligen Theorie vor, erörtert dann deren Analytik und Aussagenlogik, um schließlich in der betreffenden Weltsicht konkrete Problemfelder der internationalen Politik zu durchdenken. So entfaltet Auth beispielsweise den Klassischen Realismus auf der Grundlage der Kernaussagen: „Das Milieu der internationalen Politik ist anarchisch.“ – „Staaten streben nach Macht.“ – „Staaten befinden sich in einem Zustand der Unsicherheit.“ – „Staaten errichten ein Gleichgewicht.“ (21 f.) Analog werden die weiteren Theorien aufbereitet. Die Vielfalt des Theorienspektrums gewinnt damit Struktur und ermöglicht eine gedankliche Durchdringung. Das bot auch schon die erste Auflage dieses Handbuches, diese zweite zeichnet sich durch einen weiteren Zugewinn in der systematisierenden Durchdringung aus. Für den Bereich der „Theorien der Internationalen Beziehungen“ liegt damit ein Überblick allerhöchster didaktischer Güte vor.