The International Legality of Self-Defense Against Non-State Actors. State Practice from the U.N. Charter to the Present
Rechtswiss. Diss. Frankfurt a. M.; Gutachter: St. Kadelbach, R. Hofmann. – Das Recht auf Selbstverteidigung nach Art. 51 UN-Charta weist eine Reihe von Zweifelsfragen hinsichtlich dessen Reichweite und Grenzen auf. Dazu gehört vor allem die Frage, wie terroristische Akte bzw. Angriffe von nicht-staatlichen Akteuren zu bewerten sind. Sie bildet den Gegenstand dieser Arbeit. Der Autor interpretiert das Recht auf Selbstverteidigung im Lichte der Staatenpraxis seit 1945. Hierfür untersucht er knapp 20 unterschiedlich gelagerte Konflikte aus den letzten 50 Jahren. Daran wird deutlich, dass Staaten sich gegen bewaffnete Angriffe jeglicher Art wehren und somit die angenommene Bedingung der Staatlichkeit für die Ausübung des Selbstverteidigungsrechts offenbar nicht relevant ist. Der Autor betrachtet diese Befunde vor dem Hintergrund der Rechtsprechung des Internationalen Gerichtshofes und weist auf eine Abweichung der Staatenpraxis von dem engeren Rechtsverständnis des IGH hin. Abschließend formuliert er Bedingungen für die Rechtmäßigkeit eines militärischen Verteidigungsangriffes gegen nicht-staatliche Akteure im Sinne des Art. 51 UN-Charta. Die Arbeit ist primär für die rechtswissenschaftliche Diskussion von Interesse.