The Howard Legacy. Australian Military Strategy, 1996-2007
Diss. Kiel; Gutachter: J. Krause. – Der Autor untersucht die Entwicklung der australischen Militärstrategie während der Amtszeit von Premierminister John Howard von 1996 bis 2007 – in diesem Zeitraum kam es zur größten Aufstockung der australischen Streitkräfte seit den 60er-Jahren. Als Gründe führt Schreer eine immer komplexere allgemeine Bedrohungslage sowie eine scheinbar erodierende internationale Sicherheitsarchitektur an. So ordneten die USA, der wichtigste Verbündete Australiens, ihre Außen- und Sicherheitspolitik nach den Attacken des 11. September 2001 neu. Daraus resultierte die Erwartungshaltung an die Australier, sowohl ihre eigene Sicherheit zu verbessern als auch sich am sogenannten War on Terror zu beteiligen. Die australische Regierung sah sich deshalb zu einer Neuausrichtung ihrer Sicherheitspolitik gezwungen, deren Charakter der Autor herausarbeitet. Australien wird dabei als eine liberale Demokratie westlichen Zuschnitts beschrieben, geprägt durch eine lange Tradition europäischer Einwanderung. Ein für die australische Sicherheitslage kennzeichnendes Phänomen ist außerdem die geografische Nähe bei gleichzeitiger kultureller Distanz zu Asien. Dieses weit entfernt liegende und relativ dünn besiedelte Land hat sich zur Verteidigung seiner Interessen und Werte an der Seite britischer oder US-amerikanischer Soldaten an jedem großen Konflikt des zwanzigsten Jahrhunderts beteiligt. Schreer prognostiziert nun, dass Australien sein im Untersuchungszeitraum weiter ausgebautes globales militärisches Engagement an der Seite seiner Verbündeten in Zukunft noch verstärken wird.