Die aktuelle Verhandlungsrunde im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) steht im Mittelpunkt des Sammelbandes, der im Zuge einer Tagung im Juni 2005 am Merton Zentrum für Europäische Integration und Internationale Ordnung (Goethe-Universität, Frankfurt a. Main) entstanden ist. Vertreter aus der Welthandelshandelsorganisation, der Kommission, der ständigen Vertretungen in Genf und der Wissenschaft diskutieren diverse Aspekte der Doha-Entwicklungsrunde. So werden Reformvorschläge sowie Stärken und Schwächen des Streitschlichtungsverfahrens vertiefend betrachtet. Die komplexen Verhandlungsthemen und einzelne Positionen von wichtigen Verhandlungsgruppen auf der internationalen Ebene werden umfassend dargestellt. Der Europäischen Union im Kontext der Verhandlungen wird sich aus vielerlei Hinsicht genähert: Motive und Verhandlungspositionen zu den einzelnen Themen im Allgemeinen werden erläutert. Des Weiteren wird auf das Zusammenwirken zwischen europäischer Agrarpolitik und den internationalen Verhandlungen eingegangen. Ebenso wird gefragt, wie die europäische Position zum Thema der Handelserleichterungen erklärbar ist und wie sich diese über die Zeit verändert hat. Aspekte wie demokratische Partizipation oder juristische Lücken im internationalen Regelwerk werden vor dem Hintergrund einer möglichen Führungsrolle der EU und der USA in der WTO beleuchtet. Im letzten Beitrag wird hergeleitet, dass eine Liberalisierung der Agrarmärkte in der EU und in den USA für die Least Developed Countries (LDC) schädlich sein und der bisher angewandte Protektionismus in den Industriestaaten eben auch von Vorteil für die unterentwickelten Staaten sein kann.