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Franziska Blomberg

The Bright & Dark Sides of Civil Society. Democratic Consolidation and Regime Hybridity in Divided Societies

Online-Publikation 2014 (https://opus4.kobv.de/opus4-euv/files/30/Blomberg_2014_The_Bright_and_Dark_Sides_of_Civil_Society.pdf); 333 S.
Politikwiss. Diss. Frankfurt/Oder; Begutachtung: T. Beichelt, F. Bieber. – Eine starke Zivilgesellschaft wirkt sich positiv auf die Demokratieentwicklung eines Landes aus, so lautet eine weitverbreitete These. Aufgrund dieser Annahme wurde in vielen Ländern die Zivilgesellschaft von ausländischen Gebern mit Geld und anderen Hilfeleistungen stark unterstützt. Franziska Blomberg fragt, ob eine externe Demokratieförderung und speziell die Stärkung der Zivilgesellschaft tatsächlich die gewünschte Wirkung zeigen. Sie stellt in ihrer Analyse Länder in den Mittelpunkt, die von sogenannten ethnonationalen Konflikten geprägt sind, und stützt sich insbesondere auf zwei qualitative Fallstudien in den postsozialistischen Nachkriegsländern Bosnien und Herzegowina sowie Mazedonien. Methodisch setzt sie auf problemzentrierte Interviews und eine Dokumentenanalyse. Die Erkenntnisse der beiden empirischen Erhebungen führt sie im Rahmen einer Triangulation zusammen. Eine direkte Korrelation zwischen externer Demokratieförderung und der allgemeinen Demokratisierung eines Landes sei in den Daten nicht erkennbar, resümiert Blomberg. Allerdings wirke sich die externe Unterstützung zivilgesellschaftlicher Akteure signifikant positiv auf die zivilgesellschaftliche Entwicklung aus. Internationale Organisationen spielten dabei eine potenziell wichtige Rolle in der Entwicklung von demokratischen Strukturen in den Zielländern, da sie die Organisationsfähigkeit und die Bereitstellung sozialer Dienstleistung förderten. In diesem Zusammenhang kritisiert Blomberg aber einen „Geber‑Klientelismus“ (12). Die lokalen Organisationen würden durch den starken Einfluss ausländischer NGOs in einen Wettbewerb um Fördermittel und in eine langfristige Abhängigkeit geraten. Die Beispiele Bosnien und Herzegowina und Mazedonien zeigten, dass „die theoretisch angenommenen positiven Funktionen der Zivilgesellschaft […] in einem Kontext von ethnonationaler Spaltung und unvollkommener demokratischer Konsolidierung, behindert und sogar negativ umgekehrt werden“ (12) könnten.
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Rubrizierung: 2.22.222.232.61 Empfohlene Zitierweise: Wolfgang Denzler, Rezension zu: Franziska Blomberg: The Bright & Dark Sides of Civil Society. 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/39226-the-bright--dark-sides-of-civil-society_47442, veröffentlicht am 07.01.2016. Buch-Nr.: 47442 Rezension drucken