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Stefan Marx

Systemwechsel in Osteuropa seit Ende der 80er Jahre dargestellt am Beispiel Ungarns

M. A. Siegen: OHNE 1996; 149 S.; ISBN OHNE
Erstgutachter: J. Bellers. Standort: Universitätsbibliothek Siegen (Fernleihe möglich). Vor dem Hintergrund einer skizzenhaften Problemanalyse des Transformationsprozesses in Osteuropa ist es das Ziel dieser Arbeit, den Systemwechsel in Ungarn in seinen verschiedenen Phasen zu analysieren. Im ersten Abschnitt wird der Übergang von der sozialistischen Volksrepublik zur Republik westlich-pluralistischer Prägung untersucht und dabei die Frage gestellt, inwieweit der akteurstheoretische Ansatz der Transformationsforschung auf das Beispiel Ungarns übertragbar ist. Der folgende Abschnitt beleuchtet mit der verfassungsrechtlichen Umgestaltung Ungarns 1989/90 das wichtigste Ergebnis dieser Übergangsphase: Welche verfassungsrechtlichen Voraussetzungen sind geschaffen worden, damit die in der Präambel der reformierten Verfassung vom 23.10.1989 genannten Ziele - Mehrparteiensystem, parlamentarische Demokratie und soziale Marktwirtschaft - verwirklicht werden können? Die folgenden Abschnitte widmen sich der Konsolidierungsphase im ungarischen Systemwechsel. Dabei werden die Entwicklung des Parteiensystems in Verbindung mit den beiden Parlamentswahlen von 1990 und 1994 behandelt, die Schwierigkeiten beim Übergang von der Plan- zur sozialen Marktwirtschaft aufgezeigt und die Probleme bei der Demokratisierung der politischen Kultur analysiert. Ein weiterer Abschnitt beschäftigt sich mit den außenpolitischen Aspekten des Systemwechsels. Welche Unterstützung wird Ungarn seitens externer politischer Akteure gewährt? Welchen Beitrag kann Ungarn zur Lösung der die politische Lage in Osteuropa destabilisierenden Nationalitätenkonflikte und Minderheitenprobleme leisten? Abschließend erfolgt der Versuch, den bisherigen Verlauf des Systemwechsels in Ungarn zu bilanzieren. Die Untersuchung der Systemwechsel in Europa nach 1945 zeigt, daß der Übergang zur Demokratie und Marktwirtschaft ein langwieriger Prozeß ist, der ohne die Unterstützung externer politischer Akteure nicht erfolgreich abgeschlossen werden kann.
Stefan Marx (Stefan Marx)
Rubrizierung: 2.2 | 2.62 Empfohlene Zitierweise: Stefan Marx, Rezension zu: Stefan Marx: Systemwechsel in Osteuropa seit Ende der 80er Jahre dargestellt am Beispiel Ungarns M. A. Siegen: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/4763-systemwechsel-in-osteuropa-seit-ende-der-80er-jahre-dargestellt-am-beispiel-ungarns_3143, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3143 Rezension drucken