Syrien nach dem Irak-Krieg. Bastion gegen Islamisten oder Staat vor dem Kollaps?
Der ehemalige dpa-Korrespondent und derzeitige Mitarbeiter des Goethe-Instituts Wieland versteht sein Buch als „aktuelle[n] Beitrag zur syrischen Zeitgeschichte mit wissenschaftlichem Anspruch“. Er nimmt für sich in Anspruch, nicht „die syrische Sichtweise“, gleichwohl aber „einen syrischen Blickwinkel“ (6) einzunehmen. Seine Einschätzungen des Zustands des syrischen Regimes, seiner Leistungen bei der Überwindung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen sowie der säkularen und islamistischen Opposition beruhen auf Beobachtungen des Alltags und Gesprächen vor Ort. In der Diskussion der zwangsläufig zentralen außenpolitischen Einflüsse, vor allem aus den USA und Israel, gelingt es ihm nicht immer, zwischen den Interessen des Landes Syrien und seiner Bewohner sowie des Regimes in Damaskus zu unterscheiden. Insbesondere seine Diskussion des Terrorismus in der Region entspricht in großen Teil der offiziellen Propaganda des Regimes und zeugt von einer allenfalls kursorischen Lektüre der von ihm zitierten wissenschaftlichen Literatur.