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Frens Stöckel

Strategien und Einflüsse von EU, NATO und OSZE auf osteuropäische Transformationsstaaten. Zur Entwicklung paneuropäischer Sicherheitskooperation und Demokratieförderung zwischen 1989 und 2005

Berlin: Logos Verlag 2007; 344 S.; 40,50 €; ISBN 978-3-8325-1488-4
Politikwiss. Diss. Hamburg; Gutachter: C. Jakobeit, V. Matthies. – Mit dem EU-Beitritt Bulgariens und Rumäniens dürfte die Osterweiterung der EU ein vorläufiges Ende erreicht haben. In den neuen Nachbarländern Belarus, Ukraine und Moldau sind die Transformationsprozesse ins Stocken geraten und zudem wird aufgrund von deren soziokultureller, ideologischer und historischer Verbundenheit mit Russland vielfach von einer Kluft zwischen EU/NATO-Europa und Osteuropa gesprochen. Der Autor fragt nach den Beziehungen zwischen Ost- und Westeuropa aus der Perspektive von NATO, EU und OSZE im Rahmen einer gesamteuropäischen Strategie demokratischer Herrschaft. Im Vordergrund steht die theoretische Ausarbeitung eines auf Erkenntnissen des sozialkonstruktivistischen und rationalistischen Neoinstitutionalismus aufbauenden Konzepts einer demokratischen Sicherheitsgemeinschaft. Auf dieser Grundlage lotet Stöckel die Möglichkeiten dieser drei Organisationen aus, als externe Akteure auf die osteuropäischen Transformationsprozesse im Sinne einer Internalisierung liberaldemokratischer Prinzipien einzuwirken. Er untersucht deren Interaktionen und Kooperationen mit den Transformationsländern über einen Zeitraum von 15 Jahren. Im Ergebnis zeigt sich, dass alle drei Organisationen „Kooperationsformen und Instrumente gemäß der Maxime umfassender Sicherheit und Demokratieförderung etabliert“ (III) haben und im Bereich der Sicherheit auch Erfolge erzielen konnten. Einflüsse einer aktiven Demokratieförderung hingegen konnte der Autor in Belarus gar nicht und in Moldau und der Ukraine frühestens seit Ende der 90er-Jahre nachweisen. Da die EU eine gestiegene politische Verantwortung gegenüber ihren neuen östlichen Nachbarn habe und sowohl „demokratisierende, doch auch desintegrative Wirkung auf die zwischen sich und Russland liegenden Gesellschaften ausübt“ (315), plädiert Stöckel für die Formulierung einer Integrationsperspektive.
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 4.2 | 2.61 | 4.3 | 3.6 | 2.2 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Frens Stöckel: Strategien und Einflüsse von EU, NATO und OSZE auf osteuropäische Transformationsstaaten. Berlin: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28616-strategien-und-einfluesse-von-eu-nato-und-osze-auf-osteuropaeische-transformationsstaaten_33728, veröffentlicht am 09.04.2008. Buch-Nr.: 33728 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken