Erfolgreiche Innovationen erfordern bestimmte gesellschaftliche und staatliche Rahmenbedingungen – so lautet die Ausgangsthese der Autoren. In ihrer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Studie untersuchen sie, welche rechtlichen, institutionellen und infrastrukturellen Voraussetzungen gegeben sein müssen, um Strategien im Bereich neuer Techniken und Dienste im Verkehr (Verkehrstelematik) umzusetzen. Mit dem Einsatz dieser Technologien sind vielfältige Ziele und Erwartungen verbunden, z. B. die Reduzierung von Umweltbelastungen, die Verbesserung der Verkehrssicherheit oder die Optimierung von Verkehrsträgern im Rahmen eines integrierten Gesamtsystems. Anhand ausgewählter Beispiele aus Japan und den USA sowie aus Schweden, Norwegen, Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz werden die Erfahrungen bei der Einführung dieser neuen Techniken und Dienste analysiert und Erfolgsbedingungen identifiziert. Dazu zählen u. a. eine strategische Gesamtplanung und die staatliche Koordination der Umsetzung. Nach der Übertragbarkeit ausgewählter Modelle auf deutsche Verhältnisse gefragt, wurden grundsätzliche Innovationshemmnisse in Deutschland deutlich: Dazu gehören neben dem „Verzicht auf strategische und konzeptionelle staatliche Vorgaben zur Gestaltung von Innovationen [...] auch die in Deutschland vorliegenden komplexen Entscheidungsstrukturen, [...] die wesentlich durch den hier praktizierten Föderalismus bestimmt werden. [...] Politische Rahmenbedingungen werden in Deutschland weniger als dies in anderen Ländern der Fall ist als Gestaltungselement betrachtet, um strukturelle und infrastrukturelle Voraussetzungen vorzugeben.“ (311) Zwar beziehen sich die vorgenommenen Analysen auf den Verkehrsbereich, doch werden die Ergebnisse in den größeren Zusammenhang von Innovationspolitik und nachhaltiger Entwicklung eingeordnet. Damit bietet das Buch auch grundsätzliche innovationsstrategische Erkenntnisse.