Schwickert untersucht die Rolle, die Strategieberatung durch regierungsinterne Berater bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Politik spielen kann. Dabei zielt er auf eine empirische Bestandsaufnahme strategischer Planung und Beratung in den Regierungszentralen der deutschen Bundesländer. Über allem steht die Frage, wie sich die Strategiefähigkeit von involvierten Akteuren erhöhen lässt, um die Landespolitik besser zu gestalten. Besonders Krisenzeiten würden gute Chancen für eine strategische Planung bieten, konstatiert Schwickert. Tatsächlich jedoch seien die strukturellen Hindernisse, denen Planer z. B. in einer Staatskanzlei begegnen, mannigfaltig und die Erfolgsaussichten einer solchen strategischen Planung durch institutionelle Faktoren eingeschränkt. Der jeweilige Ministerpräsident und dessen Affinität zur strategischen Planung sei maßgeblich für selbige in den Ländern. Diese Affinität wiederum schlage sich in einer mehr oder weniger hohen Ressourcenausstattung der Planer wieder. Nur wenn es Planern gelinge, operatives Tagesgeschäft mit strategischer Planung zu verzahnen, so Schwickert, leisteten sie einen wertvollen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Der Autor versucht sich an einer thesenhaften Revitalisierung der strategischen Planbarkeit von Politik, wie sie schon in den 70er-Jahren kurzzeitig verfochten wurde. Für den fachkundigen Leser entsteht so eine theoriegesättigte Reminiszenz an eine vergangene Debatte, für das breitere Publikum ein interessanter Überblick über das Selbstverständnis strategischer Planer in deutschen Staatskanzleien.