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Siegfried Suckut / Jürgen Weber (Hrsg.)

Stasi-Akten zwischen Politik und Zeitgeschichte. Eine Zwischenbilanz

München: Olzog 2003; 338 S.; pb., 19,80 €; ISBN 3-7892-8135-2
Der Bundestag verabschiedete 1991 das Stasi-Unterlagen-Gesetz und beschloss die Einsetzung eines für die MfS-Akten zuständigen Bundesbeauftragten nebst zugehörigem Amt. Die teils unbekannte, teils in Vergessenheit geratene Entstehungsgeschichte der umgangssprachlich erst Gauck- und jetzt Birthler-Behörde genannten Institution rekonstruieren in diesem Band neben Wissenschaftlern und Behördenmitarbeitern auch ehemalige DDR-Dissidenten wie der Schriftsteller Lutz Rathenow. Zur Zwischenbilanz der Behördenarbeit, die in den Beiträgen gezogen wird, gehört u. a. der Rechtsstreit des Altbundeskanzlers Kohl gegen die Bundesrepublik Deutschland sowie der Forschungsstand zur Westarbeit des MfS. Der Band, der auf eine Tagung der Birthler-Behörde und der Akademie für Politische Bildung in Tutzing zurückgeht, schließt mit einem Beitrag über die juristische Aufarbeitung der SED-Herrschaft. Aus dem Inhalt: Heinrich Oberreuter: Vorwort. Wahrnehmende Erinnerung: die Stasi-Akten (7-10) Siegfried Suckut / Jürgen Weber: Einleitung (11-14) I. Aktensicherung und Aktenöffnung Joachim Gauck: Rückblick auf die Anfänge der Behörde des Bundesbeauftragten (17-26) Marianne Birthler: Freiheit ist Einsicht in die Akten (27-44) Wolfgang Ullmann: Das Stasi-Unterlagen-Gesetz. Eine Demokratieinitiative der Friedlichen Revolution (45-66) David Gill: Von den Bürgerkomitees zur Gauck-Behörde (67-80) Roger Engelmann: Der Weg zum Stasi-Unterlagen-Gesetz (81-100) II. Im Spannungsfeld von Datenschutz und Aufarbeitung - Stasiakten und Öffentlichkeit Johannes Beleites: Plädoyer für eine Novellierung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes (103-139) Jörg Pietrkiewicz: Stasi-Akten im Spannungsverhältnis zwischen Öffentlichkeit und Datenschutz. Der Rechtsstreit Dr. Kohl gegen die Bundesrepublik Deutschland (140-149) III. Persönliche und historische Aufarbeitung der SED-Diktatur Lutz Rathenow: Akteneinsicht: Der Blick hinter die Kulissen und die persönlichen Erinnerungen (153-166) Ehrhart Neubert: Oppositionelle im Visier des MfS. Opposition und MfS im Phantasma Kommunismus (167-197) Jochen Hecht: Die Stasi-Unterlagen als Quelle zur DDR-Geschichte (198-217) Jens Giesecke: Zeitgeschichtsschreibung und Stasi-Forschung. Der besondere deutsche Weg der Aufarbeitung (218-239) Helmut Müller-Enbergs: Die Erforschung der Westarbeit des MfS - Stand und Perspektiven (240-269) Siegfried Suckut: Der Sonderfall: Forschung als Behördenauftrag (270-287) IV. Überprüfung und juristische Aufarbeitung Harald Both: Rechtliche und sachliche Probleme bei Mitteilungen zur Überprüfung von Personen (291-308) Bernhard Jahntz: Die juristische Aufarbeitung der SED-Herrschaft - eine vorläufige Bilanz (309-335)
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.35 | 2.314 | 2.315 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Siegfried Suckut / Jürgen Weber (Hrsg.): Stasi-Akten zwischen Politik und Zeitgeschichte. München: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/21366-stasi-akten-zwischen-politik-und-zeitgeschichte_24936, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 24936 Rezension drucken