2011 hat das Nobelpreiskomitee eine beispiellose Entscheidung getroffen: Gleich drei Frauen wurden für ihren politischen Einsatz geehrt und mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Engelhardt, der selbst viele Jahre in Afrika lebte und als Korrespondent arbeitete, porträtiert die drei Preisträgerinnen in seinem Buch und stellt ihr Engagement für den Frieden heraus. Dabei verwendet Engelhardt eine leicht verständliche Sprache, viele bildhafte Darstellungen und situative Beschreibungen, um dem Leser den jeweiligen Alltag der Frauen näher zu bringen. Während seiner Porträts über Sirleaf und Gbowee vergisst der Autor aber auch nicht die historische Entwicklung in Liberia sowie die persönliche Entwicklung der zwei Friedensnobelpreisträgerinnen im Blick zu behalten, erklärt Umstände, Traditionen und die politische Kultur, bezieht die Autobiografien beider Frauen mit ein und stellt in aller Deutlichkeit die staatliche Reaktion auf ihre gewaltlosen Reformbemühungen dar. Das Porträt Karmans ist demgegenüber leider etwas kurz gehalten (Kapitel 5). Ihr Leben wird auf wesentlich weniger Seiten beschrieben, mehr Raum nehmen die politischen Umstände und sozialen Verhältnisse im Jemen ein. Das Ungleichgewicht in der Darstellung der drei Frauen ist augenfällig und kann auch nicht nur mit dem noch jungen Alter Karmans erklärt werden. Insgesamt bietet das Buch aber ein informatives Porträt vor allem der beiden liberianischen Frauen, vor denen sich Engelhardt in seinem Buch verneigt. Gleichzeitig plädiert er generell für eine Wertschätzung des weiblichen Engagements in Afrika.