
Stand und Probleme der Erforschung des Konservatismus
Ziel des Bandes ist eine Bestandsaufnahme der Konservativismusforschung, um die es, wie im Vorwort geklagt wird, in Deutschland schlecht stehe. Dies liege zunächst daran, dass "eine im eigentlichen Sinne konservative Partei fehle" (5). Verfasser von Publikationen zum Thema seien "in aller Regel entschiedene Gegner des Konservatismus, die zudem nicht selten gegenwartspolitische Ziele verfolgen" (5). Zumindest Ersteres trifft kaum auf die Autoren dieses Bandes zu, denn ihre Beiträge erwuchsen aus der ersten Jahrestagung (1998) des "Instituts für konservative Bildung und Forschung" in München. Die überblicksartig angelegten Aufsätze weisen allenthalben Forschungslücken aus, wobei einzelne Autoren allerdings auch durchweg Defizite in den Arbeiten "linker" Wissenschaftler erkennen.
Inhalt: Hans-Christof Kraus: Stand und Probleme der Erforschung des deutschen Konservatismus bis 1890 (9-26); Volker Jordan: Stand und Probleme der Erforschung des protestantischen Frühkonservatismus (27-41); Felix Dirsch: Katholischer Konservatismus - Literaturbericht und Versuch einer Typologie (43-81); Dieter J. Weiß: Stand und Probleme der Erforschung des Konservatismus in Bayern (83-102); Frank-Lothar Kroll: Konservative Revolution und Nationalsozialismus. Aspekte und Perspektiven ihrer Erforschung (103-118); Karlheinz Weißmann: Die Konservative Revolution - Forschungsstand und Desiderata (119-139); Heinz-Siegfried Strelow: Im Sog der Moderne. Zur Geschichte konservativer Regionalparteien in Deutschland nach 1945 (141-173); Ulrich E. Zellenberg: Stand und Probleme der Erforschung des Konservatismus in den USA (175-193); Till Kinzel: Stand und Probleme der Erforschung des Konservatismus in Kanada (195-216); Johann Baptist Müller: Marktprinzip und Kulturverfall in konservativer Perspektive (217-231); Lothar Höbelt: Konservatismus in Österreich. Literaturbericht (233-242).