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Ulf-Manuel Schubert

Staatszerfall als Problem des internationalen Systems

Marburg: Tectum Verlag 2005; 121 S.; 24,90 €; ISBN 3-8288-8839-9
Politikwiss. Diplomarbeit FU Berlin; Gutachter: Th. Risse, I. Peters. – Schubert beschäftigt sich vor allem mit Liberia, Tadschikistan und Kolumbien. Er geht vom Begriff des funktionierenden Staates aus, um daraus ex negativo zentrale Merkmale eines zerfallenden Staates abzuleiten. Der Staatszerfall sei ein Prozess, bei dem die staatliche Ordnung zunehmend an Legitimität verliere. Das staatliche Gewaltmonopol könne immer weniger durchgesetzt werden, es bildeten sich parallele Herrschaftsstrukturen heraus. Weiterhin sei ein zunehmender Funktionsverlust des Staates festzustellen, dem es immer weniger gelinge, seine administrativen Aufgaben zu erfüllen, die Infrastruktur aufrechtzuerhalten sowie ein funktionierendes Gesundheits- oder Bildungswesen zu gewährleisten. Dieser Funktionsverlust werde durch den Wegfall externer Finanzhilfen noch beschleunigt und verstärke außerdem den Legitimationsverlust in der Bevölkerung. Grundsätzlich müsse bei der Analyse allerdings berücksichtigt werden, dass es sich beim Staatszerfall nicht zwingend um einen linearen und unumkehrbaren Prozess handele, sondern dass auch eine erneute Stabilisierung des Staates möglich sei.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.2 | 2.67 | 2.68 | 2.65 | 2.21 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Ulf-Manuel Schubert: Staatszerfall als Problem des internationalen Systems Marburg: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/25243-staatszerfall-als-problem-des-internationalen-systems_29233, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 29233 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken