
Staat und Demokratie in Asien. Zur politischen Transformation einer Weltregion
Vor dem Hintergrund eines generellen Demokratisierungstrends, der sich schon seit geraumer Zeit in den Staaten Asiens feststellen lässt, haben sich die Herausgeber zum Ziel gesetzt, das komplexe Verhältnis von Staat und Demokratie in dieser Weltregion zu untersuchen. Eine zentrales Themenfeld sind hierbei die Aufgaben, Funktionen und Verantwortungsbereiche des Staates mit Blick auf Politik und Wirtschaft. Außerdem werden die Auswirkungen von aktuellen Modernisierungsprozessen auf die demokratische Verfasstheit der ost-, südost- und südasiatischen Länder betrachtet. „Ohne einem Kulturrelativismus das Wort reden zu wollen“ (8), erfolgt die Bearbeitung und Anwendung dieser Fragestellungen auf verschiedene Fallbeispiele mit einem gewissen Fragezeichen hinter den westlichen Begriffskategorien „Staat“ und „Gesellschaft“. Hierdurch gelingt es, insbesondere im Falle der Länderstudien (zu China, Indien, Philippinen und Malaysia), auf die spezifischen Eigenschaften der jeweiligen asiatischen Staaten einzugehen. Neben den Länderanalysen enthält der Band aber auch komparative und breiter angelegte Beiträge zu speziellen Themen, wie beispielsweise zum Faktor Religion als „Demokratisierungslotse“ (29) oder zur Qualität der asiatischen Demokratien im Vergleich. Mit Autoren wie Wagner, Croissant, Weggel und Mols sind bekannte Asienexperten vertreten, denen es gelingt, ihr Thema nicht nur wissenschaftlich anspruchsvoll, sondern – wie explizit beabsichtigt – auch dem Laien leicht verständlich aufzubereiten und nahezubringen.