Während herkömmlicherweise Grundbegriffe des Politischen in Einzeldarstellungen vorgestellt und inhaltlich diskutiert werden, unternimmt es die größtenteils in Freiburg lehrende Forschergruppe um Gisela Riescher, Begriffe und Kategorien der Politik in ihrer oftmals polar angelegten Spannung zu verorten und auch zu erörtern. Begriffspaare wie etwa Freiheit und Sicherheit, Öffentlichkeit und Privatheit, Gemeinwohl und Interesse oder auch Macht und Gewalt werden in ihrem konfliktreichen Verhältnis beschrieben und als Spannungsfelder der Politischen Theorie thematisiert. Dabei zeigen die Autorinnen und Autoren in ihrer Darstellung der politikwissenschaftlichen Begriffsentwicklungen zum einen auf, dass Begriffspaare und ihre Wahrnehmung sich verändern – wenn etwa nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 der Diskurs über das Spannungsverhältnis von Freiheit und Gleichheit von einer neuen Diskussion über Freiheit und Sicherheit abgelöst wird. Zum anderen legen sie über ihre Nachzeichnung begriffsgeschichtlicher Entwicklungen dar, wie sinnvoll es ist, sich ausgewählten Grundfragen der Politischen Theorie über zusammengehörige Begrifflichkeiten zuzuwenden. In didaktischer Perspektive hat diese Art von kategorialer Annäherung an zentrale Topoi politischer Selbstverständigung den Vorteil, dass über „ein Zusammenlesen von Begriffspaaren“ (7) Verstehensmuster entwickelt werden, die einladen, politische Phänomene in ihrer interpretativen Offenheit wahrzunehmen und unter der Maßgabe ihrer spannungsreichen Ausdeutung geistig zu durchdringen.