„Ungleichheiten sind nicht einfach vorhanden, sie werden fortlaufend hervorgebracht, aufrechterhalten und verändert“ (36), so lautet einer der Leitgedanken des Bandes zur komplexen Thematik der sozialen Ungleichheit in der Gesellschaft. Diese kann man allgemein als die ungleiche Verteilung von Gütern und Ressourcen definieren. Gemeint sind aber auch die unterschiedlichen Zugangschancen sozialer Gruppen zu eben diesen Gütern und Positionen. Die Frage danach, „wie sich natürliche Ungleichheiten in soziale Ungleichwertigkeiten transformieren“ und „welche Kriterien bei der Verteilung von Ressourcen und Lebenschancen zu berücksichtigen sind“ (7), erfordert also zumindest zwei Blickwinkel: den der privilegierten sozialen Gruppen und damit der Strategien und Prozesse, die soziale Ungleichheit rechtfertigen und aufrechterhalten sowie den benachteiligter Akteure und damit die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen der Überwindung sozialer Ungleichheiten. Sozialwissenschaftler aus Österreich, der Schweiz, Deutschland und Schweden nähern sich der Problematik und geben Antworten aus drei Bereichen der Ungleichheitsforschung. Der Band gliedert sich in drei Abschnitte: Im ersten werden theoretische Ansätze, wie die feministische Theoriebildung, vorgestellt und im zweiten Teil sind Beiträge versammelt, die auf empirische Aspekte der Thematik abzielen, wie etwa die Folgen der Globalisierung für die Einkommensungleichheit und die Perspektive der Milieutheorie. Im Mittelpunkt des dritten Parts steht der Einfluss der Politik auf Ausmaß und Gestalt sozialer Ungleichheit und den Wohlfahrtsstaat. Insbesondere die Analyse wohlfahrtsstaatlicher Umverteilung und des Konzepts der Generationengerechtigkeit machen deutlich, „dass sich Ungleichheit wandeln und ausdifferenzieren und dass sozialpolitische Maßnahmen zur Reduktion von Ungleichheiten auch unintendierte Effekte erzeugen“ (10) können.