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Irène Lindgren / Renate Walder (Hrsg.)

Schweden, die Schweiz und der Zweite Weltkrieg. Beiträge zum interdisziplinären Symposium des Zentrums für Schweizerstudien an der Universität Örebro, 30.09.-02.10.1999

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2001; 273 S.; brosch., 40,40 €; ISBN 3-631-38650-8
Sowohl in Schweden als auch in der Schweiz wurde in den Neunzigerjahren die Neutralitätspolitik während des Zweiten Weltkrieges mit besonderem Augenmerk auf die wirtschaftlichen und monetären Verbindungen beider Länder zu Deutschland diskutiert. Die Auseinandersetzung um Raubgold und Raubkunst sowie der Umgang mit jüdischem Vermögen akzentuierte diese Debatte. Der Band dokumentiert die Vorträge einer interdisziplinären Tagung in Schweden, bei der auch einige Mitglieder der genannten Untersuchungskommissionen beteiligt waren. Trotz großer Unterschiede zwischen Schweden und der Schweiz wird deutlich, weshalb die Debatte um das Verhalten während des Krieges auch heute noch Grundfragen an die innen- wie außenpolitische Identität beider Staaten stellt. Inhalt: Thomas Maissen: Vom Umgang mit Deutschland - und mit der eigenen Geschichte. Aspekte eines Vergleichs zwischen Schweden und der Schweiz während des Zweiten Weltkrieges (11-31). Der historische Hintergrund - Die Binnenentwicklung: Die nationale Bedrohung, Verteidigungspolitik: Wilhelm Carlgren: Die Voraussetzungen für die schwedische Neutralität (33-43); Georg Kreis: Die Schweiz in Erwartung des Zweiten Weltkrieges (45-58). Außen- und Außenwirtschaftspolitik in Schweden bzw. in der Schweiz: Kersti Ullenhag: Der Außenhandel Schwedens während der Kriegsjahre in Politik und Praxis (59-75); Antoine Fleury: La neutralité suisse face aux exigences contradictoires des belligérants (77-103). Goldgeschäfte der Zentralbanken: Marc Perrenoud: La Banque nationale suisse et les transactions internationales sur l'or. Place financière, franc suisse et politique de neutralité au cours de la Seconde guerre mondiale (105-119); Peder Bjursten: Schwedens Goldkäufe von der deutschen Reichsbank. Parallelen zwischen Schweden und der Schweiz (121-133). Nachrichtenlose Vermögen: Claude Altermatt: Die Frage der nachrichtenlosen Vermögen. Auslöser der internationalen Auseinandersetzung um die Rolle der Schweiz während des Zeiten Weltkrieges? (135-147); Ingrid Lomfors: Eine historische Betrachtung der Geschäfte mit sogenannten herrenlosen Bankkonten in Schweden 1945-1999 (149-160). Raubkunst, das Washingtoner Abkommen: Hans Seyler: Der Handel mit gestohlenem Eigentum und die Anwendung des Washingtoner Abkommens (161-181); Thomas Buomberger: Raubkunst. Die Schweiz als Umschlagplatz für gestohlene Kulturgüter während des Zweiten Weltkrieges (183-201). Fremden- und Flüchtlingspolitik: Uriel Gast: Aspekte schweizerischer Fremden- und Flüchtlingspolitik vor und während des Zweiten Weltkrieges (203-220); Ingrid Lomfors: Veränderliche oder unveränderliche schwedische Flüchtlingspolitik während des Zweiten Weltkrieges (221-232). Geschichtsbild, Geschichtsschreibung, Moral: Eric L. Dreifuss: Geschichte, Geschichtsbild und Moral. Bemerkungen aus der Schweiz (233-253); Arne Ruth: Dealing with the War Experience. The Capriciousness of Universal Values (255-268).
Manuel Fröhlich (MF)
Prof. Dr., Juniorprofessur für Politikwissenschaft, Universität Jena (www.manuel-froehlich.de).
Rubrizierung: 2.61 | 2.5 | 2.312 Empfohlene Zitierweise: Manuel Fröhlich, Rezension zu: Irène Lindgren / Renate Walder (Hrsg.): Schweden, die Schweiz und der Zweite Weltkrieg. Frankfurt a. M. u. a.: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/17266-schweden-die-schweiz-und-der-zweite-weltkrieg_19863, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19863 Rezension drucken