Der freie Journalist Weiss entkräftet das Klischee vom armen Bergbauern – und entlarvt prominente Bergbauern, deren Höfe substanziell vom österreichischen Staat und der EU bezuschusst werden. Dabei handelt es sich um den Red Bull‑Erfinder Dietrich Mateschitz, den ehemaligen Finanzchef des Swarovski‑Imperiums Christian Schwemberger‑Swarovski, den ehemaligen Vorstandvorsitzenden von VW Bernd Pischetsrieder, den VW Aufsichtsrat Hans Michael Piëch sowie Wolfgang Porsche, Aufsichtsrat bei VW und Porsche. Der Bergbauer Porsche hält 140 Kühe und produziert hausgemachten Schinken und selbstgebrannten Schnaps. Weiss rechnet vor, dass Porsches Hof mit insgesamt 54.796,63 Euro bezuschusst wird – davon mit 7.380 Euro aus dem Bergbauernprogramm und mit 20.198,63 Euro als Direktzahlung zur Gewährleistung eines stabilen Einkommens. Der Autor verweist süffisant darauf, dass in Österreich vor dem Gesetz alle gleich seien: „Bergbauer ist Bergbauer“ (9). So würden Kleinbauern vom österreichischen Staat mit 448 Euro und Großbauern mit 544 Euro pro Hektar gefördert. Weiss kritisiert, dass von den gesamten Agrarsubventionen nur zwanzig Prozent den wirklichen kleinen Bergbauern zugute kommen. Die restlichen achtzig Prozent erhielten Großbauern, private Stiftungen, reiche Österreicher und Firmen aus dem Umkreis der Raiffeisenbank. Eine weitere Zielgruppe von Subventionsempfängern entdeckt Weiss unter den Funktionären der Landwirtschaftskammer: Von den 45 führenden Funktionären enttarnt er 32 Bergbauern, die nach seinen Recherchen im Jahr 2008 durchschnittlich mit 56.000 Euro subventioniert worden sind. Bezeichnenderweise gehört auch der mit 153.528,30 Euro insgesamt am höchsten geförderte Bergbauer, der Schachendorfer Bürgermeister Adalbert Resetar, zu dieser Gruppe. Weiss beleuchtet in diesem Buch die dunklen Winkel der österreichischen Agrarpolitik und gibt damit Anlass zu einer ausführlichen Debatte.