Der Band dokumentiert die 141. Bergedorfer Gespräche, die im Oktober 2008 in Moskau stattfanden, und zwar nicht nur in Form eines Gesprächsprotokolls, sondern auch in Bildern. Die 36 Teilnehmer (darunter drei Frauen) aus der deutschen und internationalen Wissenschaft und Politik beschäftigten sich mit Russlands weltpolitischer Verantwortung und den Folgen russischer Politik für sicherheitspolitische Entscheidungen auf europäischer, globaler und deutscher Ebene. Themen waren dabei der Kaukasus und Zentralasien, aber auch Russlands Rolle im Nahen und Mittleren Osten, etwa in der iranischen Nuklearfrage oder in Bezug auf den Krieg in Afghanistan. Insbesondere der Georgien-Konflikt, seine Auslöser und Folgen wurden kontrovers diskutiert. Ambivalent bewerteten die Diskussionsteilnehmer Russlands Iran-Politik; einerseits wolle Russland keinen nuklear bewaffneten Iran, andererseits wolle es seine Beziehungen zum Iran stärken. Thematisiert wurde auch die gegenwärtige und zukünftige Bedeutung der EU, OSZE und der NATO für Russland. In Bezug auf die NATO betonten etwa die russischen Teilnehmer, dass jede weitere NATO-Erweiterung eine existenzielle Bedrohung Russlands bedeute und mit allen Mitteln zu verhindern sei. Der Vorsitzende, Bundespräsident a. D. Richard von Weizsäcker, schloss die Gespräche mit den Worten: „Die Diskussion hat uns die Relevanz Russlands für europäische und globale Sicherheit deutlich vor Augen geführt. Vor diesem Hintergrund ist es unabdingbar, dass Russland seiner weltpolitischen Verantwortung gerecht wird.“ (109)