Politikwiss. Magisterarbeit. – Der Autor betrachtet aus neorealistischer Perspektive die Interessen und außenpolitischen Ansätze Moskaus gegenüber den ehemaligen Sowjetrepubliken in Zentralasien. Nach grundsätzlichen Betrachtungen der russischen Außenpolitik unter Jelzin und Putin wird die Bedeutung Kasachstans, Usbekistans, Kirgisiens, Tadschikistans und Turkmenistans im internationalen Kontext sowie für die russische Außenpolitik dargestellt. Anschließend werden die multilateralen und bilateralen Ansätze Moskaus gegenüber den fünf Republiken untersucht. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass zwar nach wie vor keine kohärente russische Strategie gegenüber dem „Hinterhof“ in Zentralasien zu erkennen ist, die Bemühungen des Kremls um die Sicherung vitaler Interessen in der Region jedoch in der Summe dennoch recht erfolgreich sind. In die deskriptive, die bekannten Aspekte der russischen Zentralasienpolitik darstellende Arbeit fließen weder innere Faktoren der russischen Außenpolitik noch die Rolle anderer externer Mächte in der Region in systematischer Weise ein. Auch die für Russlands Politik in Zentralasien bedeutsame Rolle der multilateralen Organisationen (z. B. der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit) wird nicht ausreichend berücksichtigt. Dennoch stellt die Studie insgesamt einen nützlichen ersten Überblick über Grundzüge der russischen Zentralasienpolitik dar.